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Draghi meidet Gespräche über EZB-Politik in Jackson Hole, Euro im Fokus

Veröffentlicht am 25.08.2017, 09:52
© Reuters.  Euro fungiert als dovisher/hawkisher Indikator für Draghi
EUR/USD
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Investing.com - Die Rede des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi beim Wirtschaftssymposium in Jackson Hole am Freitag gilt als das Schlüsselevent der Veranstaltung.

Während die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Fed-Chefin Janet Yellen nichts sagen wird, was sie nichts bereits wissen, sind sie außerordentlich gespannt darauf, ob die europäische Währungsbehörde Pläne zur Reduzierung ihres monatlichen Kaufprogramms schmiedet. Deshalb wird bei der bevorstehenden Rede Draghis besonders auf seine Kommentare in Bezug auf den Euro geachtet werden, um Dovishness/Hawkishness einzuschätzen.

Draghi nimmt zum ersten Mal seit drei Jahren an dem Symposium für Zentralbanker, Finanzminister, Entscheidungsträger, Akademiker und Wirtschaftswissenschaftler teil.

2014 deutete er quantitative Lockerungen an und rund 2 Billionen Euro später sind die Märkte gespannt auf Einzelheiten zu dem Kaufprogramm, das gegenwärtig am Ende des Jahres endet. Anschließend entscheidet die Zentralbank darüber, ob es verlängert, beendet oder allmählich reduziert werden soll.

Allerdings ließ die Spannung im Vorfeld von Draghis Auftritt um 19:00 Uhr GMT oder 15:00 Uhr ET etwas nach, nachdem kürzlich bekannt geworden war, dass der EZB-Präsident sich an das Thema des Symposiums „Förderung einer dynamischen globalen Wirtschaft“ zu halten gedenkt. Hinweise würden erst im „Herbst“ erfolgen.

Für die Rede am Freitag gehen Experten von Danske Bank davon aus, dass Draghi eine „dovishe Botschaft verkünden und keine neuen Informationen in Bezug auf die Reduzierung der Wertpapierkäufe geben wird.“

Goldman Sachs ist der gleichen Meinung und zitiert als Beleg das aktuelle EZB-Protokoll und einen aktuellen Reuters-Artikel. Dennoch räumen beide ein, dass „Erwartungen hinsichtlich eines ausführlicheren Kommentars weiterhin bestehen“.

Eurokurs als Richtungsweiser für den Verlauf des Kaufprogramms

Chefökonom von CMC Markets Michael Hewson weist darauf hin, dass: „Ganz gleich, ob es Draghi gefällt, die EZB muss ihr Kaufprogramm reduzieren, und zwar ganz einfach, weil die Anzahl verfügbarer Staatsanleihen rapide abnimmt. Daneben deutet die fortlaufende Expansion der wirtschaftlichen Aktivität und Produktion auf eine solide Erholung in Europa hin.“

Vor diesem Hintergrund würden laut Goldman „manche“ auf mehr Klarheit in puncto Zeitplan warten.

Dennoch stimmen Analysten überwiegen darin überein, dass Neuigkeiten angesichts der schwachen Inflation und der Stärke des Euros unwahrscheinlich sind.

Auch am Mittwoch vermied Draghi jegliche Bezugnahmen auf den Zeitplan und ließ die Märkte im Dunkeln.

„Kann man von der Ansprache Draghis in Lindau wirklich auf seinen Auftritt in Jackson Hole schließen, dann müssen EZB-Beobachter ihre Pläne für Freitagabend wirklich nicht absagen,“ so ING-Chefökonom Carsten Brzeski.

Aber natürlich lassen die Märkte immer Platz für Überraschungen.

„Draghi dürfte in Bezug auf die Wirtschaft einen dovishen Ton anschlagen, der Indikator für Dovishness/Hawkishness werden seine Bemerkungen zum Euro sein,“ sagt Stratege der Deutschen Bank Jim Reid.

Barclays äußerte sich in ihrem Wochenausblick ähnlich vorsichtig. „Wir sind der Ansicht, dass für den Euro rund um die Veranstaltung ein Abwärtsrisiko besteht. Euro-Bullen könnten von den fehlenden hilfreichen Hinweisen zur Normalisierung der EZB-Geldpolitik enttäuscht werden,“ warnen die Experten.

EUR/USD notierte um 07:51 Uhr GMT (03:51 Uhr ET) um 0,15 Prozent tiefer mit 1,1781.

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