Investing.com - Diese Woche war am Krypto-Markt turbulent. Vor allem Bitcoin-Händler müssen sich in den vergangenen Tagen vorgekommen sein wie während einer nervenaufreibenden Achterbahnfahrt. Ging es am Montag und Dienstag noch steil bergab, beschleunigte Bitcoin zur Wochenmitte wieder bergauf.
Am Anfang der Woche beschleunigte Bitcoin seine Talfahrt und markierte gestern mit 6.480 US-Dollar den tiefsten Stand seit mehr als sieben Monaten. Charttechnisch bestünde zwar noch Spielraum auf 6.000 US-Dollar, aber die gestrige Erholung um 1.000 US-Dollar, die die Kryptowährung in der Spitze auf 7.480 Dollar beförderte, könnte ein erstes Anzeichen für einen kurzfristigen Boden darstellen.
Wie der Abwärtsimpuls in den letzten Tagen, scheint auch die gestrige Rallye nicht mit neuen fundamentalen Entwicklungen zusammenzuhängen. Die Fachpresse schrieb jedoch, dass so genannte Bitcoin-Wale große Kaufaufträge platziert hätten.
Aus Sicht der Charttechnik hat die jüngste Aufwärtsbewegung gleich mehrere kurzfristige Kaufsignale ausgelöst:
- Anstieg über die Glättungslinie der letzten 100 Stunden (6.980 US-Dollar).
- Sprung über die psychologisch hochrelevante Marke von 7.000 US-Dollar.
- Anstieg über die Glättungslinien der letzten 200 Stunden (7.100 US-Dollar).
Die o.g. Schlüsselmarken gelten als Orientierungspunkte an diesem Donnerstag. Gelingt dem Bitcoin eine Stabilisierung über diesen Unterstützungen, wäre eine kurzfristige, strategische Bodenbildung möglich. Vervollständigt wäre diese jedoch erst mit einem Spurt über das Hoch vom 29. November bei 7.916 US-Dollar. Aus der Höhe der Range ergibt sich im Falle eines Breakouts ein rechnerisches Anschlusspotenzial von mehr als 1.500 US-Dollar, so dass auf mittlere Sicht die Hochs von Ende Oktober bei 9.500 US-Dollar angesteuert werden könnten.
Auf längerfristiger Sicht ist der Bitcoin allerdings noch nicht aus dem Schneider. Erst oberhalb von der 10.000 US-Dollar-Marke würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen. Danach bestünde sogar die Chance auf einen Wiederanstieg auf das Verlaufshoch vom 26. Juni bei gut 14.000 US-Dollar.
Die jüngste Erholung bei Bitcoin sollte daher vorerst sowohl als mögliche Verkaufsgelegenheit als auch als Beginn einer nachhaltigen Aufwärtsdynamik gesehen werden.
Zwar erholten sich gestern auch andere Kryptowährungen, sie hinkten dem Bitcoin aber recht deutlich hinterher. Während Bitcoin innerhalb von 24 Stunden einen Anstieg von mehr als 7 Prozent aufweist, ist der Zuwachs von Ethereum auf 4,4 Prozent, der von Ripple auf 2,38 Prozent und der von Bitcoin Cash auf 4,9 Prozent begrenzt.
von David Wagner