Investing.com – Die Krypto-Community ist elektrisiert: Die Aussichten auf niedrigere Zinssätze lassen die Fantasien über rasante Kursanstiege bei Bitcoin und Co. sprießen. Doch ist diese Euphorie wirklich gerechtfertigt, oder steht uns eine böse Überraschung bevor?
Arthur Hayes, Mitbegründer der Krypto-Börse BitMEX und ständiger Bitcoin-Bulle, warnt vor verfrühter Feierlaune.
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In einem kürzlich veröffentlichten Essay argumentierte Hayes, dass der Markt eine Art „Zuckerrausch“ durchmache, angefacht durch die Ankündigung von Zinssenkungen durch Jerome Powell, den Vorsitzenden der US-Notenbank.
Nach Powells Bestätigung, dass die seit Langem erwartete Wende der Fed unmittelbar bevorstehe, schnellen die Erwartungen in die Höhe. Doch Hayes mahnt zur Vorsicht: Die langfristigen Auswirkungen könnten viel komplizierter sein, als viele derzeit glauben.
Laut Hayes habe der Markt euphorisch auf Powells Aussage reagiert, obwohl die Reduzierung der Zinsdifferenz zwischen Dollar, Pfund, Euro und Yen erhebliche Risiken berge. Diese unterschiedlichen Zinssätze seien nicht nur für den amerikanischen, sondern auch für den globalen Markt von entscheidender Bedeutung.
Ein schwächerer Dollar könnte in Kombination mit einem stärkeren Yen zu einem „Unwinding“ des sogenannten Yen-Carry-Trades führen, was katastrophale Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben dürfte.
Einerseits erleichtert billigeres Geld Investoren das Leihen und damit das Spekulieren auf risikoreichere Anlageformen wie Aktien und Kryptowährungen. Doch auf der anderen Seite könnte der stärkere Yen zu einer Entflechtung globaler Investitionen führen, was schwerwiegende Konsequenzen für alle risikoreichen Vermögenswerte haben würde.
Hayes verweist auf das Beispiel von Anfang August, als die Bank of Japan nach 17 Jahren erstmals die Zinsen auf 0,25 % angehoben habe. Der Markt reagierte damals nervös, und Bitcoin rutschte kurzzeitig unter 50.000 US-Dollar. Hayes, ist überzeugt, dass ein ähnliches Szenario auch beim nächsten „Yen-Beben“ möglich sei.
Er prognostiziert, dass die Fed in einer solchen Krise wahrscheinlich ihre Bilanz aufblähen und die Geldmenge dramatisch erhöhen werde – eine kurzfristige Lösung mit langfristigen Konsequenzen, die er als „echte Nahrung“ für die Märkte bezeichnet.
Zusammenfassend glaubt Hayes, dass trotz möglicher kurzzeitiger Rezessionen die Chancen für Kryptowährungen äußerst positiv seien. „Sie werden den Gelddrucker anwerfen und die Geldmenge dramatisch erhöhen,“ spekuliert er. „Für Vermögenswerte mit begrenztem Angebot wie Bitcoin wird das eine Reise, mit Lichtgeschwindigkeit to the Moon‘ bedeuten!“
Ob diese Prognose letztlich zutrifft, wird die Zeit zeigen. Doch eines ist sicher: Die angekündigten Zinssenkungen lassen niemanden kalt und könnten die Finanzwelt entweder ins Chaos stürzen oder Bitcoin und andere Kryptowährungen zu neuen Höhenflügen verhelfen.