Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Bitcoin ist in den letzten Wochen im Vorfeld der Einführung eines Futures-ETFs in die Höhe geschossen. Aber die Bitcoin-Bullen sind noch nicht satt. Sie wetten nämlich darauf, dass der BTC-Kurs bis zum Jahresende auf über 100.000 Dollar explodieren wird.
BTC/USD stieg am Montag im 24-Stunden-Handel um 1,3 % auf 61.327 Dollar. Mit 62.623 Dollar verfehlte die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung sein Rekordhoch von 64.778 Dollar nur knapp.
Der auf Futures ausgerichtete börsengehandelte Fonds von ProShares (NYSE:BITO) startet den Handel am Dienstag an der NYSE unter dem Ticker "BITO".
Unter Krypto-Investoren gilt ein ETF als als adäquates Mittel, um neue Anleger in den noch relativ jungen Markt für Kryptowährungen zu locken, die sich zwar für die beliebte Währung interessieren, aber lieber auf einfachere Art und Weise investieren möchten.
Die potenzielle Vergrößerung der Krypto-Investorenbasis ist den Bitcoin-Bullen natürlich nicht entgangen.
Die aktuellen Handelsaktivitäten an den Derivatemärkten deuten darauf hin, dass die Händler der Überzeugung sind, dass die beliebte Kryptowährung nicht nur ihr bisheriges Rekordhoch übertreffen, sondern bis zum Jahresende auch die 100.000-Marke knacken wird.
"Bei den favorisierten Optionskontrakten [auf Bitcoin] handelt es sich augenscheinlich um Call-Optionen mit Ausübungspreisen über 100.000 Dollar ... die Ende des Jahres auslaufen", so Glassnode in seinem wöchentlichen On-Chain-Bericht.
"Das Open Interest bei den Call-Optionen übersteigt jenes bei den Put-Optionen, was mit der insgesamt bullischen Marktstimmung übereinstimmt."
Vor dem Launch des ersten Bitcoin-Futures-ETF ist eine hitzige Debatte darüber entbrannt, ob ein Futures-ETF überhaupt das richtige Anlageinstrument ist, um die Akzeptanz von Kryptowährungen zu steigern.
Einige argumentieren, dass ein börsengehandelter Bitcoin-Futures-Fonds nicht direkt Bitcoin besitzt oder hält, sondern eben Terminkontrakte auf Bitcoin, weshalb er den tatsächlichen Bitcoin-Kurs nicht optimal abbilden kann, was zu einer Underperformance führen könnte.
Simeon Hyman, Leiter für globale Anlagestrategien bei ProShares, spielte diese Bedenken jedoch herunter.
"Viele Experten sagen, dass der Futures-Markt ein besserer Ort für die Preisfindung ist", so Hyman am Dienstag in einem Interview mit CNBC. "Nicht nur, dass der CME-Terminmarkt ein regulierter Ort ist, es wird dort auch mehr gehandelt als an der größten US-Kryptobörse."
Damit sich die Hausse am Krypto-Markt fortsetzt, gibt es allerdings eine Gruppe von Anlegern, die an ihren Kryptowährungen festhalten müssen: die Langzeitbesitzer.
Diesen Langzeitbesitzern (LTH) juckt es wohl allmählich in den Fingern, ihre Gewinne vom Tisch zu nehmen. Da etwa 98 % der BTC immer noch mit einem nicht realisierten Gewinn gehalten werden, könnte ein bedeutender Anstieg an Händlern, die ihre Gewinne realisieren, dem Bitcoin zumindest kurzfristig den Wind aus den Segeln nehmen.
"In der vergangenen Woche war eine leichte Abschwächung der Nettoveränderung der LTH-Position zu beobachten. Dies lässt darauf schließen, dass im Zuge der Preisrallye über 60.000 Dollar" ein paar Gewinnmitnahmen getätigt werden, so Glassnode in seinem Bericht.
Im Moment ist die Nachfrage jedoch groß genug.
"Obwohl sich nun bestätigt hat, dass profitable Coins in Bewegung sind, deuten diese Kennzahlen darauf hin, dass die aktuelle Nachfrage ausreicht, um jeglichen Verkaufsdruck zu absorbieren", so Glassnode weiter.
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