Investing.com – Ethereum hatte es in jüngster Zeit alles andere als einfach. Ausufernde Transaktionsgebühren und immer langsamer werdende Transaktionsgeschwindigkeiten machen das Netzwerk für Benutzer und Entwickler gleichermaßen unattraktiv.
Die bevorstehende Umstellung von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake soll ein neuer Meilenstein sein, bei dem die Gebühren rapide sinken und die Performance erheblich zunimmt. Die Arbeiten an dieser Umstellung dauern jedoch schon viele Jahre und es gab bereits mehrfach Verzögerungen.
Das scheint der Grund dafür zu sein, warum der Ether schon länger unter der psychologisch wichtigen Marke von 2000 Dollar notiert. Den Investoren sind nicht vollends davon überzeugt, dass der Tag der Umstellung, der Merge, kurz bevorsteht, während sich Entwickler nach besseren Möglichkeiten für ihre Projekte umsehen.
In der Community gibt es jedoch einen harten Kern von Menschen, welche von der bevorstehenden Fortsetzung der Erfolgsgeschichte und den damit verbundenen Kursgewinnen überzeugt sind. Eine Umfrage auf CoinMarketCap ergab, dass die mehr als 15.000 Teilnehmer davon ausgehen, dass Ethereum bis Ende Juni auf 3140 Dollar steigt.
Solche Prognosen fanden in der Vergangenheit schon mehrfach statt und erzielten immerhin eine Trefferquote von 65 Prozent. Ob es allerdings kurzfristig wirklich gelingt, die psychologische Marke von 2000 Dollar nachhaltig zu überwinden, wird nicht nur von den Geschehnissen rund um die Ether-Blockchain abhängig sein, sondern auch davon, wie die allgemeine Stimmung an den Kryptomärkten ist.
Der Markt befindet sich in einer Phase nachlassender geldpolitischer Impulse und dem bevorstehenden Sommerloch. Zwei Faktoren, die nicht gerade bekannt dafür sind, überschwängliche Rallyes zu entfachen.
Ethereum technische Kursmarken
Der Ether ist weiterhin damit beschäftigt, seine Verluste zum Tief von 1708 Dollar zu konsolidieren. Seit dem 27. Mai findet der Handel in einer schmalen Range statt, welche durch das genannte Tief und das Hoch der Erholung bei 2015 Dollar begrenzt wird.
Nur mit einem Tagesschlusskurs über dem 23,6 Prozent Fibo-Retracement von 2004 Dollar wird ein Ausbruch aus der Range signalisiert. Dann kann es zu einem Ausbau der Aufwärtsbewegung in Richtung der 38,2 und 50,0 Prozent Fibo-Retracements von 2187 und 2335 Dollar kommen.
Gelingt dies nicht, muss mit einer Fortsetzung der Konsolidierung und einem Test des jüngsten Tiefs gerechnet werden.
Von Marco Oehrl
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