Investing.com – Im Gegensatz zur Konsolidierung des Bitcoin in der vergangenen Woche, legte Ethereum an Wert zu und erreichte einen neuen Jahreshöchststand bei 1940 Dollar. Diese Outperformance des ETH gegenüber dem BTC ist größtenteils auf die Erwartung eines wichtigen technischen Ereignisses für das Netzwerk der zweitwichtigsten Kryptowährung zurückzuführen.
Der Shanghai Hardfork (oder Shapella) findet in dieser Woche, am Mittwoch, dem 12. April, statt. Was die Auswirkungen auf den ETH-Kurs angeht, sind die Experten keinesfalls einer Meinung.
Was genau beinhaltet das Shanghai-Update von Ethereum?
Dieses wichtige Update, das den Übergang von Ethereum zu einem Proof-of-Stake-System abschließen wird, soll es ermöglichen, gestakte ETHs abzuheben. Mit dem Merge-Update im September 2022 wurde das ETH-Mining abgeschafft und Staking eingeführt.
Staking bedeutet, dass man Kryptowährung im Netzwerk "hinterlegt", um "Validator" zu werden und dafür eine Vergütung zu erhalten. So bekommen die Validatoren gewissermaßen ein passives Einkommen auf ihre für den Staking-Prozess hinterlegten ETH, um sich an der Transaktionsverarbeitung des Netzwerks zu beteiligen.
Bisher war es jedoch nicht möglich, die gestakten ETH und die damit verbundenen Gewinne abzuheben. Das Shanghai-Update schafft hier Abhilfe und ermöglicht die Auszahlung von gestakten ETHs.
Einige Analysten befürchten jedoch, dass die "Freigabe" der gestackten ETHs zu einem massiven Ausverkauf der Kryptowährung führen könnte, denn Investoren könnten dazu neigen, ihre gestakten Ether auszuzahlen.
Welche Auswirkungen auf den Ethereum-Kurs sind zu erwarten?
Es ist daher nicht auszuschließen, dass Ethereum durch das Update zumindest kurzfristig unter Druck gerät. Längerfristig hingegen besteht ein Konsens darüber, dass der Shanghai Hardfork positiv für die Nachfrage nach Ethereum und damit für den Kurs sein wird.
Denn die Tatsache, dass die gestakten ETHs "liquide", d.h. entsperrbar werden, könnte viele Anleger dazu bewegen, sich am ETH-Staking zu beteiligen. Bisher war es keine gute Idee am Staking teilzunehmen, denn man wusste nicht, wann man an diese Vermögenswerte wieder herankommt.
Dies gilt insbesondere für institutionelle Anleger, die nun eher am Ethereum-Staking partizipieren wollen. Sie wissen, dass sie nach Shanghai über ihre gestakten ETHs nach Belieben verfügen können.
Ein Ansturm auf das ETH-Staking würde sich jedoch in zweifacher Hinsicht bullish auf den Ethereum-Kurs auswirken. Denn nicht nur die Nachfrage würde steigen, da die Anleger Ethereum kaufen müssten, bevor sie staken können, sondern auch das Angebot würde sinken, da die gestakten ETHs "aus dem Verkehr gezogen" werden.