Investing.com – Für Ethereum wird diese Woche besonders spannend, denn für Dienstag, den 28. Februar, ist das nächste große Netzwerk-Update, der Shanghai-Hardfork, geplant.
Die Experten sind sich allerdings bezüglich der potenziellen Auswirkungen dieser neuen großen Entwicklung des ETH-Netzwerks, der zweitgrößten Kryptowährung der Welt, nicht einig.
Ethereum-Staking wird von Shanghai maßgeblich beeinflusst
Zunächst sei daran erinnert, dass Ethereum im September 2022 mit dem Merge-Update von einem Proof-of-Work-System (PoW) zu einem Proof-of-Stake-System (PoS) migriert wurde. PoS-Netzwerke basieren zur Sicherung des Netzwerks auf Staking und nicht auf Mining, weshalb mit dem Merge im Ethereum-Netzwerk das Staking eingeführt wurde.
Im Gegensatz zum Mining in PoW-Netzwerken, welches modernste Computerhardware erfordert, um Transaktionen durch das Lösen komplexer Gleichungen zu sichern, geht es beim Staking darum, eine bestimmte Menge an Kryptowährungen zu „sperren“, um als „Validator“ für das Netzwerk zu fungieren und dafür eine Vergütung zu erhalten.
Obwohl es seit dem Merge möglich ist, ETH zu staken, haben Investoren bislang nicht die Möglichkeit, ihre gestakten ETH oder die angesammelten Validierungserträge abzuheben, wie es in der Roadmap vorgesehen war.
Welche Risiken birgt das Shanghai-Update von Ethereum?
Das für diese Woche erwartete Shanghai-Update wird dies korrigieren, indem es die Möglichkeit einführt, gestakte ETHs abzuziehen. Damit steht jedoch viel auf dem Spiel.
Viele Experten befürchten, dass Shanghai zu einem massiven Abzug von gestackten Ethereum durch Investoren führen könnte, die es eilig haben, ihre Gewinne auszuzahlen. Man kann es ihnen nicht verdenken, denn die PoS-Investoren der ersten Stunde haben bereits unmittelbar nach dem Launch der Beacon Chain am 1. Dezember 2020 ETH für das Staking eingezahlt und konnten diese seitdem nicht mehr verwenden. Dieser plötzliche Anstieg des Angebots könnte den Preis belasten.
Andererseits ist aber auch davon auszugehen, dass Shanghai die Nachfrage nach Ethereum erhöhen wird, denn mit der Möglichkeit der Auszahlung von gestakten ETHs wird dieses Renditemodell attraktiver. Die Tatsache, dass gestackte ETHs durch Shanghai nun „liquider“ werden, wird die Nachfrage wahrscheinlich ankurbeln.
ETH/USD technische Kursmarken
Die Unsicherheit über die potenzielle Richtung von Ethereum in dieser Woche ist also hoch, und der charttechnische Kontext trägt nicht zur Klärung bei.
Seit Anfang des Monats stößt der ETH/USD bei 1700 Dollar auf einen Widerstandsbereich und es sieht so aus, als ob dieser Widerstand ohne die Unterstützung eines Schlüsselkatalysators schwer zu überwinden sein wird.
Über 1700 Dollar wird die 1800 Dollar das nächste Ziel sein. Danach werden sich dem ETH vor der Zone von 2000/2030 Dollar nur wenige konkrete Hindernisse in den Weg stellen.
Auf der Unterseite sind das Tief der letzten Woche bei 1560 Dollar, die wichtige Marke von 1500 Dollar und das Tief vom 13. Februar bei 1465 Dollar die ersten potenziellen Unterstützungen, die es zu beachten gilt.