Investing.com – Die EU beschäftigt sich schon seit Jahren damit, wie der Markt für Kryptowährungen effizient kontrolliert werden kann. Zwischenzeitlich gab es sogar einen Gesetzesentwurf, der ein Verbot für Proof-of-Work Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum vorsah. Dieser Gesetzesentwurf scheiterte zwar in einer finalen Abstimmung, aber die Problematik dürfte in Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels immer mal wieder thematisiert werden.
Nachdem bereits ein Anti-Anonymisierungsgesetz verabschiedet wurde, kündigten der Europäische Rat, die Europäische Kommission und das Parlament an, dass für den Kryptosektor eine neue Regulierungsbehörde mit der Bezeichnung AMLD6 ins Leben gerufen wird.
Die Europäische Kommission und der Europäische Rat haben für die neu zu gründende Behörde bereits Entwürfe erarbeitet. Nach der Sommerpause wird das Parlament seine Arbeit diesbezüglich aufnehmen.
AMLD6 soll primär die Überwachung von Krypto-Dienstleistern übernehmen. Die Befugnisse der Behörde werden über das Sammeln und den Austausch von Daten hinausgehen, denn eine federführende Rolle im Bereich der Rechtsprechung ist angedacht. Die Institution soll bestimmte Finanzinstitute direkt beaufsichtigen sowie Koordinierungsfunktionen für die Beaufsichtigung des Nicht-Finanzsektors übernehmen.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass noch einige Jahre ins Land gehen werden, bis die Beratungen zwischen den zuständigen EU-Gremien einen Konsens erzielt haben und die personelle Ausstattung umgesetzt ist.
Von Marco Oehrl