Investing.com - Nach einem starken Dezember zollte der Bitcoin in der vergangenen Woche der jüngsten Rallye Tribut. Nach dem einhundertprozentigen Anstieg von Anfang Dezember bis 8. Januar 2021 ging es für die beliebteste Kryptowährung der Welt letzte Woche um 11 Prozent abwärts. Anfang der neuen Handelswoche arbeitet BTC/USD an einer Stabilisierung oberhalb der psychologisch bedeutenden Marke von 36.000 Dollar.
Unterstützt wurde der Aufwärtsimpuls bei Bitcoin laut Experten durch die Akzeptant institutioneller Investoren, die vermehrt liquide Mittel in Bitcoin umschichten. Der Grund: die Angst vor massiven Fiat-Währungsabwertungen.
Seit Beginn der Corona-Krise Mitte März pumpen Notenbanken und Regierungen der Welt gigantische Mengen an Liquidität in die Märkte. Das schürt die Angst vor Inflation und damit einhergehend die Sorge vor Geldentwertung.
Doch obwohl sich Bitcoin und andere Krypto-Investments einer wachsenden Beliebtheit unter Finanzexperten erfreuen, betrachten einige digitale Währungen aufgrund der hohen Risiken noch immer skeptisch.
So auch die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG). Ihre Analysten warnen Krypto-Neulinge, die jetzt in die Rekordrallye einsteigen wollen, vor einem Totalverlust.
Angesichts der drohenden Regulierung und der Konkurrenz durch staatliches Krypto-Geld, welches von den Zentralbanken ausgegeben wird, ist laut UBS Global Wealth Management nicht ausgeschlossen, dass die großen Digitalwährungen nicht einfach wieder verschwinden.
"Es gibt aus unserer Sicht wenig, was verhindern könnte, dass der Preis einer Kryptowährung auf Null geht, wenn eine besser ausgestaltete Version auf den Markt kommt oder wenn regulatorische Veränderungen die Stimmung dämpfen," zitierte Bloomberg die UBS-Experten, darunter Michael Bolliger, der Chief Investment Officer für Schwellenländer bei der Schweizer Großbank.
"Netscape und Myspace sind gute Beispiele für Netzwerkanwendungen, die sich großer Beliebtheit erfreuten, aber schließlich doch von der Bildfläche verschwanden", schreiben die Strategen in Reaktion auf das wachsende Kundeninteresse.
"Wer in Kryptowährungen investiert, sollte deshalb seine Investitionen auf eine Summe begrenzen, deren Verlust er sich leisten kann", raten die Experten von UBS Wealth.
Letzte Woche hatte bereits die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA vor einem Totalverlust bei Krypto-Investments gewarnt.
Investitionen in Kryptos und damit einhergehende Kreditprodukte seien mit "sehr hohen Risiken" verbunden.
"Die FCA ist sich dessen bewusst, dass einige Firmen Investitionen in Kryptoassets oder Kredite oder Investitionen in Verbindung mit Kryptoassets anbieten, die hohe Renditen versprechen", so die Finanzdienstleistungsaufsicht.
"Wenn Verbraucher in diese Art von Produkten investieren, sollten sie sich darauf einstellen, ihr gesamtes Geld zu verlieren."