(Name der App korrigiert)
WIEN (dpa-AFX) - Das Wiener Start-up-Unternehmen Bitpanda unterbindet alle Ein- und Auszahlungen von russischen und an russische Banken. Das teilte Firmenmitbegründer Eric Demuth am Donnerstag in Wien mit. "Wir alle sind geschockt von den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine", erklärte Demuth. "Wir befolgen selbstverständlich alle verhängten Sanktionen und werden dies auch zukünftig tun. Alle Ein- und Auszahlungen von und an russische Banken wurden deaktiviert."
Über die Plattform des Start-ups Bitpanda, die in Deutschland unter anderem mit der gleichnamigen App präsent ist, können Nutzer Bitcoin, andere Kryptowährungen und Gold handeln. Das Fintech wurde 2014 von Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer gegründet und zählt nach eigenen Angaben mehr als 3 Millionen Nutzer.
Nach der Verhängung der internationalen Finanzsanktionen der internationalen Staatengemeinschaft gegen Russland war der Kurs des Bitcoin und anderer Kryptowährungen stark angestiegen. Experten vermuten als Ursachen eine Flucht in die Digitalwährungen durch Menschen in Russland, die dem Wertverlust der eigenen Währung nicht tatenlos zuschauen wollen. Aber auch in der Ukraine wurden nach dem Einmarsch der russischen Truppen größere Umtauschmengen in Richtung Bitcoin als üblich beobachtet.
Die EU hatte am Mittwoch erklärt, wegen des Krieges in der Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. "Insbesondere werden wir Maßnahmen zu Kryptowährungen ergreifen, die nicht dafür verwendet werden dürfen, um die von der Europäischen Union beschlossenen Finanzsanktionen zu umgehen", kündigte der französische Finanzminister Bruno Le Maire an. Le Maire sagte, die beschlossenen finanziellen Sanktionen gegen Russland seien bereits sehr effizient und hätten zu einer "Desorganisation" des russischen Finanzsystems geführt. Auch die US-Regierung hatte bereits angekündigt, es Russland zu erschweren, die wegen der Invasion in die Ukraine verhängten Sanktionen mithilfe von Kryptowährungen zu umgehen.