NEW YORK/PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Umsatzzahlen aus der Halbleiterbranche haben am Dienstag Schockwellen durch den Sektor geschickt. Hart getroffen wurden etwa die Aktien des Chipkonzerns Nvidia (NASDAQ:NVDA) , die in New York um fast sieben Prozent absackten und damit zu den schwächsten Werten im Nasdaq 100 zählten. Der technologielastige Index fiel zuletzt um mehr als zwei Prozent.
Die Papiere von Nvidia waren nach einem enttäuschenden Ausblick zuletzt bereits stark unter Druck geraten. Seit Jahresbeginn gerechnet aber steht bei ihnen immer noch ein Plus von mehr als 120 Prozent zu Buche. Das ist mit Abstand der stärkste Wertzuwachs aller im Nasdaq 100 gelisteten Werte.
In New York fielen zudem ARM Holdings (LON:ARM) , Intel (NASDAQ:INTC) und KLA Corporation am Dienstag zwischen sechs und sieben Prozent. Unter den größten Verlierern im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 gaben ASML (AS:ASML) um 4,4 Prozent nach, und in Paris sanken STMicro (EPA:STMPA) um 4,6 Prozent.
In Frankfurt büßten Infineon (ETR:IFXGn) 4,7 Prozent ein, was ihnen den letzten Platz im Leitindex Dax einbrockte. Im MDax der mittelgroßen Werte bildeten Aixtron (ETR:AIXGn) mit minus 6,6 Prozent das Schlusslicht. Für die Papiere von Süss Microtec ging es im Nebenwerteindex SDax um 6,4 Prozent nach unten.
Auslöser des Kursrutsches in der Branche waren monatliche Umsatzzahlen des US-Verbandes der Halbleiterindustrie (ETR:SEC0). Beobachtern zufolge lagen diese unter den saisonalen Trends.
Die Experten von Morgan Stanley (NYSE:MS) schrieben, die Daten seien über fast alle Produktlinien hinweg schwächer als von der Bank erwartet ausgefallen. Immer noch schienen die breit gestellten Halbleitermärkte schwach zu sein. Die Fachleute gehen zwar immer noch davon aus, dass das zweite Quartal die Talsohle für die Volumina in Bereichen wie den Analog- beziehungsweise diskreten Halbleitern und den Mikrocontrollern darstellt. Allerdings sei die Erholung etwas begrenzt.