Investing.com - Bitcoin hat diese Woche zwischenzeitlich die symbolträchtige Marke von 100.000 US-Dollar überschritten und damit ein neues Rekordhoch erreicht. Der Grund für diesen Höhenflug: Spekulationen, dass Donald Trump als Präsident für eine freundlichere Regulierung von Kryptowährungen sorgen könnte. Besonders die Aussicht auf Paul Atkins, einen pro-krypto-freundlichen Anwalt, als neuen Vorsitzenden der US-Börsenaufsicht SEC, hat die Märkte beflügelt. Doch eine neue Analyse von Citi wirft auch kritische Fragen auf: Könnte mehr regulatorische Klarheit Bitcoin langfristig schaden?
Bitcoin bleibt nach wie vor der Marktführer unter den Kryptowährungen. Seine sogenannte Dominanz – der Anteil der Bitcoin-Marktkapitalisierung am gesamten Kryptomarkt – erreichte Ende November mit 59 % ein Dreijahreshoch. Doch der Höhenflug ist ins Stocken geraten. Am Freitag lag die Dominanz bei 53,9 %, ein spürbarer Rückgang, wie Daten von Coinmarketcap zeigen.
Der gesamte Kryptomarkt hat ebenfalls neue Rekorde erzielt. Die Marktkapitalisierung stieg am Donnerstag auf satte 3,7 Billionen US-Dollar. Bitcoin war der Haupttreiber dieses Wachstums, unterstützt durch die Erwartung, dass neue Regulierungen mehr Klarheit und Stabilität bringen könnten. Vor allem die geplante Nominierung von Paul Atkins als SEC-Chef wird als Zeichen gesehen, dass eine Ära krypto-freundlicher Politik bevorstehen könnte.
Analysten von Citi sehen in der Aussicht auf klarere Regeln positive Impulse für den gesamten Kryptomarkt. Sie argumentieren, dass eine freundlichere Regulierung neue Anwendungsfälle für Blockchain-Technologie und Kryptowährungen eröffnen könnte. Dies würde nicht nur die Attraktivität des Marktes erhöhen, sondern auch die Adaption durch Institutionen und Unternehmen fördern.
Gleichzeitig sehen die Experten jedoch Risiken für Bitcoin. Als etablierter Marktführer, der bereits stark auf den Status eines digitalen „Rohstoffs“ setzt, könnte Bitcoin weniger von neuen Anwendungsfeldern profitieren als andere Kryptowährungen. „Langfristig wird der Wert eines Netzwerks von seiner Nutzung, den makroökonomischen Korrelationen und den Produktionskosten abhängen“, betonten die Experten. Ein freundlicheres regulatorisches Umfeld könnte den Wettbewerb verstärken und anderen Coins Auftrieb geben.
Die Citi-Analysten sehen zudem eine weitere Hürde: Bitcoins Nutzung als Reservewert, wie von vielen Investoren erhofft, bleibt ihrer Meinung nach unwahrscheinlich. Das Marktumfeld und die fehlende breite Akzeptanz als stabile Anlageform stellen dabei die größten Hindernisse dar.
Nach dem kurzzeitigen Überschreiten der 100.000-Dollar-Marke fiel Bitcoin am Donnerstag deutlich zurück und stabilisierte sich am Freitag bei etwa 97.000 US-Dollar.