Investing.com – Der ehemalige Vorsitzende der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC, William Hinman, war der Initiator der Klage gegen Ripple.
Das Unternehmen wollte für seine Verteidigungsstrategie eine Rede des ehemaligen Vorsitzenden aus dem Jahr 2018 nutzen, bei der er sagte, dass Ethereum kein Wertpapier, sondern eine Handelsware sei. Die damit in Verbindung stehenden Dokumente sollten belegen, wie er zu dieser Einschätzung gekommen war. Bis heute konnte die Behörde jedoch erfolgreich verhindern, dass die Unterlagen vorgelegt werden mussten.
Nun tauchte der Terminkalender von W. Hinman auf. Die darin enthaltenen Informationen lassen vermuten, dass er Ethereum bevorteilte. Im Zeitraum zwischen 2017 und 2018 soll es zu vier geplanten Treffen mit Vertretern von Ethereum gekommen sein. Aus Sicht des Rechtsanwalts John Deaton ergibt sich daraus, dass Ethereum einen Zugang zur SEC hatte, der allen anderen Fintech-Unternehmen verwehrt blieb:
„Die Kalendereinträge zeigen, dass Ethereum-Gründer und -Investoren exklusiven Zugang zur Führung der SEC hatten.
Es war ein sehr exklusiver Club, zu dem Ripple und XRP nicht geladen waren.“
Besondere Brisanz erhält diese Thematik dadurch, dass William Hinman vor seiner Arbeit bei der SEC Partner bei der Anwaltskanzlei Simpson Thacher & Bartlett LLP war. Einer Kanzlei, die wiederum Mitglied der Enterprise Ethereum Alliance (EEA), deren Aufgabe es war, sich für das Marketing der Blockchain einzusetzen.
Auch während Hinman nicht mehr für Simpson Thacher tätig war, blieb er stiller Gesellschafter und erhielt Millionen Dollar an Gewinnausschüttungen.
Ripple technische Kursmarken
Ripple steigt aktuell bei einem XRP/USD Kurs von 0,4410 Dollar um 4,50 Prozent, während sich der Wochengewinn auf 3,49 Prozent beläuft.
Gestern wurde die Unterstützung des 50 Prozent Fibo-Retracements von 0,4352 Dollar kurzzeitig unterschritten, aber bis zum Ende des Tages wurden die Verluste vollständig abgebaut. Das führte dazu, dass die Unterstützung auf Tagesschlusskursbasis verteidigt werden konnte.
Somit besteht die Möglichkeit auf eine Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 0,4639 Dollar. Darüber würde sich der Spielraum für einen Ausbau der Gewinne in Richtung des 23,6 Prozent Fibo-Retracements von 0,4994 Dollar erhöhen. Verstärkt wird dieser Widerstand durch die psychologische Marke von 0,5000 Dollar.
Nur wenn die Bullen das 50 Prozent Fibo-Retracement nachhaltig verlieren, muss mit einem Rückgang in Richtung des 61,8 Prozent Fibo-Retracements von 0,4065 Dollar gerechnet werden. Darunter würde sich der Fokus anschließend auf das 78,6 Prozent Fibo-Retracement von 0,3656 Dollar verlagern, wenn auch die psychologische Marke von 0,4000 Dollar dem Abwärtsdruck nicht standhält.
Von Marco Oehrl
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