Investing.com – Ripple verspricht, durch XRP Billionen von Dollar an bankinternem Kapital zu mobilisieren. Weltweit sitzen Banken auf einem gigantischen Vermögen von 27 Billionen Dollar, das aufgrund ineffizienter und langsamer Prozesse in der Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen gebunden ist. Doch neben diesem vielversprechenden Anwendungsfall gibt es auch Schattenseiten. Kritiker werfen dem Ripple-Management Machtstreben und zwielichtige Manöver vor, was den Optimismus trübt.
Kapital auf Eis: Warum Banken weltweit auf 27 Billionen Dollar sitzen
Der internationale Zahlungsverkehr ist ein mühsames und kostspieliges Unterfangen. Banken müssen große Mengen an Geld in verschiedenen Ländern und Währungen lagern, um Zahlungen abzuwickeln. Dieses Kapital ist notwendig, um die benötigte Liquidität sicherzustellen, bleibt jedoch oft ungenutzt. Eine ineffiziente Nutzung dieser Ressourcen führt dazu, dass unglaubliche 27 Billionen Dollar weltweit brachliegen und nicht der Wirtschaft zugutekommen, wie der Branchen-Insider Jake Claver erklärte.
Revolutionäre Ripple-Technologie: Eine neue Ära für die Finanzwelt?
Mit Hilfe von XRP will Ripple genau dieses Problem angehen. Durch schnelle und kostengünstige Transaktionen kann XRP den internationalen Zahlungsverkehr revolutionieren. Statt Kapital in verschiedenen Währungen vorzuhalten, können Banken mit XRP Transaktionen in Sekundenbruchteilen durchführen, was die Beweglichkeit des Kapitals drastisch erhöhen würde. Ein solcher Fluss von Geldern würde nicht nur die Banken entlasten, sondern auch Aktien- und Kryptomärkte beleben, denn Billionen von Dollar werden frei und können in Investitionen fließen.
RLUSD: Ein digitaler Dollar, der auf XRP baut
Neben XRP hat Ripple den RLUSD, eine neue Stablecoin, eingeführt, der als "digitaler Dollar" fungieren soll. RLUSD ist jedoch auf XRP angewiesen, das als "Highway" für Transaktionen dient. Jede Bewegung von RLUSD geht mit der Vernichtung einer kleinen Menge XRP einher, was das Angebot verringert und potenziell dessen Wert steigert. Diese symbiotische Beziehung stellt sicher, dass XRP weiterhin im Mittelpunkt der Ripple-Strategie bleibt.
Selkis’ scharfe Kritik: Ist Ripple ein Wolf im Schafspelz?
Ryan Selkis von Messari hat eine Kontroverse entfacht, indem er Ripple beschuldigte, politische Macht über die Prinzipien der Krypto-Branche zu stellen. „Mein Problem mit dem Management ist, dass man sich nicht damit zufriedengibt, Milliardär zu sein; sie gieren nach Macht. Es sind schlichtweg keine guten Menschen“, tweetete Selkis, und diese Worte hallen nach. Seine Kritik trifft einen wunden Punkt und wirft Fragen über die Motive von Ripple auf.
Die Trump-Verbindung: Fakten oder Fiktion?
Berichte über ein Treffen zwischen Ripple-CEO Brad Garlinghouse und Donald Trump heizten die Spekulationen an, dass XRP in eine zukünftige US-Krypto-Reserve aufgenommen werden könnte. Doch der New York Times zufolge bestätigte Ripple nur das Treffen, verneinte allerdings, dass Trump positiv auf XRP reagiert habe. Solche Gerüchte, ob wahr oder falsch, haben dennoch das Interesse an XRP dramatisch gesteigert, weshalb auch im Raum steht, dass Ripple selbst die Quelle dieser Gerüchte sei.
Politische Spielchen: Chris Larsen und die Unterstützung für den Gegner
Zu den Spekulationen über politische Einflussnahme trug bei, dass Ripple-Mitgründer Chris Larsen 11,8 Millionen Dollar an PACs spendete, die Kamala Harris unterstützten – einst Gegenspielerin von Trump. Diese Enthüllung ließ Vorwürfe aufkommen, dass Ripple versucht, politischen Einfluss zugunsten des eigenen Vorteils zu nutzen, unabhängig von der parteipolitischen Loyalität.
Branchenweite Skepsis: Warum Ripple nicht überall willkommen ist
Alexander Leishman, CEO der Bitcoin-Investmentfirma River, und Walker, Gastgeber von The Bitcoin Podcast, äußern deutliche Skepsis gegenüber Ripple. Leishman fordert sogar ein Delisting auf Coinbase (NASDAQ:COIN) und warnte: „Brian Armstrong, mach dich für unsere Branche stark und deliste Ripple. Das sind falsche Schlangen und es ist ein Fehler, ihr Vorhaben zu unterstützen. Ripple gehört zu den übelsten Akteuren der Branche und sie buhlen jetzt um die Gunst der Trump-Administration, nachdem sie jahrelang Bitcoin angegriffen und die Demokraten finanziert haben. Jeder in der Trump-Administration muss verstehen, dass man Ripple nicht trauen sollte.“
Walker wiederum erinnerte daran, dass Ripple hinter der Anti-Bitcoin-Kampagne „Change the Code“ steckt, und fragt provokant: „Warum trifft sich Donald Trump mit Ripple’s CEO?“
Ein ungewisser Weg: Die Zukunft von Ripple und XRP
Die Vorwürfe gegen Ripple und der laufende Rechtsstreit mit der SEC werfen ernsthafte Fragen über die Zukunft von Ripple auf. Während Ripple weiterhin bestreitet, Gerüchte zu verbreiten oder die öffentliche Meinung zu beeinflussen, bleibt die Unsicherheit bestehen. Die Welt des Finanzwesens beobachtet gespannt, ob Ripple tatsächlich in der Lage ist, die versprochene Revolution einzuleiten – oder ob die Kritik der Skeptiker berechtigt ist.