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SEC erhöht den Druck auf Krypto: Coinbase und Tron im Visier

Veröffentlicht am 23.03.2023, 09:38
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von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die USA haben am Mittwoch den Druck auf die Krypto-Industrie erhöht. Die Regulierungsbehörden verklagten den Tron-Gründer Justin Sun und mehrere seiner prominenten Unterstützer. Gleiches droht nun auch Coinbase (NASDAQ:COIN).

Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchanges Commission) hat Sun formell beschuldigt, Token wie Tronix und BitTorrent illegal zu vertreiben und den Markt zu manipulieren, um den Anschein von Stabilität und Liquidität zu erwecken.

Auch eine Handvoll Prominenter, die von Sun dafür bezahlt wurden, in den sozialen Medien für die beiden Token zu werben, wurden von der SEC angeklagt, darunter die Schauspielerin Lindsey Lohan und der Rapper Soulja Boy.

Darüber hinaus schickte die SEC eine sogenannte Wells Notice an die größte verbleibende Krypto-Börse in den USA, Coinbase. Aus dem Schreiben geht hervor, dass die SEC Schritte gegen die betroffene Firma empfehlen will. Hintergrund sei der illegale Vertrieb nicht registrierter Wertpapiere.

Die Coinbase-Aktie, die seit dem Börsengang im Jahr 2021 bereits 70 % an Wert eingebüßt hat, fiel im vorbörslichen Handel um weitere 10 %. Bitcoin und andere Digitalwährungen präsentierten sich mit einem Minus von weniger als 3% deutlich robuster. Hintergrund sind Wetten der Krypto-Community, dass das konventionelle Finanzsystem nach der erneuten Leitzinserhöhung der Federal Reserve am Mittwoch bald implodieren wird.

"Basierend auf Gesprächen mit den Mitarbeitern glaubt das Unternehmen, dass sich diese potenziellen Durchsetzungsmaßnahmen auf Aspekte des Spotmarktes des Unternehmens, den Staking-Service Coinbase Earn, Coinbase Prime und Coinbase Wallet beziehen würden", sagte Coinbase in einer Mitteilung.

Insbesondere Staking-Dienste mit ihren oftmals hohen Renditen und ihrer Abhängigkeit von den Bemühungen anderer und nicht der Investoren, Werte zu generieren, stehen schon seit Jahren im Fadenkreuz der SEC, aber erst in den Monaten nach dem Kollaps der Krypto-Börse FTX hat das regulatorische Interesse daran deutlich zugenommen. Der konkurrierende Marktplatz Kraken hat seinen Staking-Service bereits im Februar eingestellt. Nachdem er es versäumt hatte, den Dienst bei der SEC anzumelden, stimmte er einer Ausgleichszahlung von 30 Millionen Dollar zu.

Das Management von Coinbase zeigte sich von den jüngsten Entwicklungen jedoch nicht wirklich beunruhigt.

"Wir verstehen zwar, dass dies alles Teil der Reise zur Reformierung unseres Finanzsystems ist, dennoch halten wir uns an das Gesetz, sind von den Fakten überzeugt und begrüßen die Gelegenheit für Coinbase (und damit auch für die breitere Krypto-Community), vor Gericht zu erscheinen", sagte Coinbase-Chef Brian Armstrong via Twitter.

Coinbase und andere Akteure im Krypto-Bereich konnten über ein Jahrzehnt lang einen Kompetenzstreit zwischen der SEC und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) darüber ausnutzen, wer für letztendlich die Regulierung zuständig ist. Während die CFTC Krypto-Assets als Rohstoffe betrachtet, sieht die SEC sie als Wertpapiere an. Letzteres hat mit der wachsenden Beliebtheit von Staking-Diensten an Fahrt gewonnen.

Eine Wells Notice führt nicht immer zu einer Anklage oder bedeutet, dass der Empfänger gegen das Gesetz verstoßen hat.

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