DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Gründerfamilie Henkel (ETR:HEN3) will auch in den nächsten zwei Jahrzehnten das Sagen beim gleichnamigen Düsseldorfer Konsumgüterkonzern behalten. Die Familie, die noch immer rund 59 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien des Unternehmens kontrolliert, habe ihren Aktienbindungsvertrag um 17 Jahre bis Ende 2033 verlängert, teilte der Konzern am Montag mit. Eigentlich hätte der Vertrag erstmals zum Jahresende 2016 gekündigt werden können.
Die Henkels gelten als eine der reichsten Familien Deutschlands. Das 'Manager Magazin' schätzte ihr Vermögen Ende des vergangenen Jahres auf mehr als 15 Milliarden Euro. Den Grundstein dafür hatte 1876 der 28-jährige Kaufmann Fritz Henkel gelegt, als er mit zwei Kompagnons in Aachen zur Herstellung eines Pulver-Waschmittels die Firma Henkel & Cie gründete. Heute beschäftigt der Waschmittel-, Kosmetik- und Klebstoffhersteller weltweit fast 47 000 Mitarbeiter.
In dem Aktienbindungsvertrag haben insgesamt 121 Nachfahren des Unternehmensgründers ihre Anteile gebündelt und sichern sich damit die Stimmenmehrheit bei dem Weltkonzern. Simone Bagel-Trah, die Vertreterin der Familie und Vorsitzende des Henkel-Aufsichtsrats sowie des Gesellschafterausschusses, betonte, die Familie setze damit ihre Tradition fort, Henkel als langfristiger Mehrheitsaktionär zu begleiten.
'Die Familie Henkel blickt mit Stolz auf die 137-jährige Geschichte des Unternehmens', erklärte die Ururenkelin des Firmengründers, die bereits zur fünften Generation gehört. 'Schon seit Generationen leben wir nach dem Leitmotiv 'Firma geht vor Familie'.'
Der Henkel-Vorstandsvorsitzende Kasper Rorsted zeigte sich erfreut 'über das klare und langfristige Bekenntnis der Henkel-Familie zum Unternehmen'. Der Schritt zeige das Vertrauen der Gründerfamilie in die Firmenstrategie und das Zukunftspotenzial von Henkel.
Im vergangenen Jahr konnte Henkel dank niedrigerer Rohstoffpreise und Kosteneinsparungen den Gewinn deutlich steigern. Der auf die Aktionäre entfallende Konzerngewinn verbesserte sich um 7,4 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Der Umsatz ging dagegen um 0,9 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro zurück. Doch war dies nach Angaben des Unternehmens ausschließlich auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Organisch sei man auch 2013 um 3,5 Prozent gewachsen, hieß es.br