Investing.com - Die Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) (TG:TSLA) erreichten im vorbörslichen Handel am Dienstag mit 1.432 Dollar ein weiteres Rekordhoch. Anschließend folgte ein Rücksetzer bis zur 1.374 Dollar-Marke. Doch größerer Verkaufsdruck kam nicht auf und so konnten die Bullen die Tesla-Aktie in den letzten Minuten wieder über die 1.400 Dollar-Marke hieven.
Gleichzeitig mehren sich die Stimmen derer, die die Aktie des US-Elektroautobauers für überbewertet halten. Die Analysten bei der britischen Investmentbank Barclays (LON:BARC) sagten am Dienstag, dass die Aktie zwar nach "fundamentalen Kennziffern" überbewertet sei, die Papiere in den kommenden Wochen aber weiter zulegen könnten. Den Tesla-Bären rät Barclays, dass sie vorerst im Schutz ihrer Höhle bleiben sollten.
In den vergangenen fünf Handelstagen hat die Tesla-Aktie mehr als 42 Prozent an Wert gewonnen. Seit Jahresanfang beläuft sich das Kursplus trotz der Coronavirus-Pandemie auf 160 Prozent.
"Tesla zu shorten hat sich in diesem Jahr als Verlusttrade erwiesen, aber Anleger sollten beachten, dass die Aktien des US-Elektroautobauers jetzt wahrscheinlich bereits perfekt bewertet sind", sagte Investing.com-Aktienanalyst Haris Anwar. "Daher ist es keine schlechte Idee, etwas aus dem Risiko zu gehen, wenn Sie an Tesla beteiligt sind", fügte er hinzu.
Am Montag hatte die Investmentbank JMP Securities ihre Einstufung für Tesla-Aktien auf "market-perform" belassen und das Kursziel auf 1.500 Dollar von 1.050 Dollar angehoben. Analyst Joseph Osha sagte, Tesla sei in der Lage, bis 2025 einen Jahresumsatz von 100 Milliarden Dollar mit einer EBITDA-Marge von 20 Prozent zu erzielen.
Der E-Autobauer Tesla hatte im zweiten Quartal trotz Belastungen durch die Corona-Krise mehr Fahrzeuge ausgeliefert als erwartet. Er lieferte weltweit 90.650 Fahrzeuge aus. Wie Bloomberg berichtete, hatten die Schätzungen der Analysten bei durchschnittlich 83.000 gelegen.
Neben JMP Securities hat auch JPMorgan (NYSE:JPM) sein Kursziel für Tesla angehoben. Der Analyst Ryan Brinkman erhöhte es um 20 Dollar auf 295 Dollar. Die Bewertung beließ er auf "underweight". Mitte Juni hatten bereits die beiden US-Investmentbanken Goldman Sachs (NYSE:GS) und Morgan Stanley (NYSE:MS) die Papiere von "Buy" bzw. "equal-weight" auf "Neutral" bzw. "underweight" herabgestuft. MS-Analyst Adam Jones sagte gegenüber dem Investmentportal Forbes Ende Juni, dass man Tesla nicht mit Tech-Unternehmen wie Apple (NASDAQ:AAPL) oder Amazon (NASDAQ:AMZN) vergleichen könne. Hier "müsse man signifikante inhärente Unterschiede im Geschäftsmodell und in der Kapitalintensität von Tesla berücksichtigen", behauptete Jones. Zudem seien "viele Geschäftsziele von Tesla Risiken ausgesetzt sind, die erheblich höher sein können", fügte er hinzu.
Die echte Nagelprobe für den Überflieger steht am 22. Juli an, dann gibt Tesla seine Quartalszahlen bekannt. Sollte der Elektroautobauer an diesem Tag seinen vierten Quartalsgewinn in Folge ausweisen, so qualifiziert er sich für die Aufnahme in den US-Standardindex S&P 500, was die Nachfrage nach seinen Aktien kurzzeitig weiter in die Höhe treiben könnte.
Das durchschnittliche Kursziel von 32 befragten Analysten liegt bei 735 Dollar in den nächsten 12 Monaten. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Abwärtspotenzial von 39 Prozent. Die optimistischste Schätzung beläuft sich auf 1.525 Dollar, die pessimistische Schätzung auf 246 Dollar.