Investing.com-- Die Stimmung in chinesischen Industrieunternehmen hat sich im August überraschend aufgehellt, wie eine private Umfrage am Freitag ergab. Zu verdanken haben die Hersteller dies einem Anstieg der Auftragseingänge aufgrund der sich verbessernden inländischen Nachfrage.
Der Caixin Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) stieg im August von 49,3 auf 51,0 und übertraf damit die Erwartungen von 49,3. Werte über 50 deuten auf Wachstum hin. Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene PMI erreichte den höchsten Stand seit Februar.
Die Verbesserung der Binnennachfrage vor dem Hintergrund fortgesetzter geldpolitischer Konjunkturmaßnahmen der Regierung in Peking half, die nachlassende Nachfrage aus dem Ausland auszugleichen, die den exportorientierten Unternehmen zu schaffen machte.
Nicht nur die Auftragseingänge nahmen zu, auch die Ausgaben der Kunden stiegen im Laufe des Monats aufgrund der anziehenden Inlandsnachfrage. Dies habe auch die Beschäftigung und den Preisdruck in diesem Sektor erhöht, so die Caixin Insight Group in einer Mitteilung.
Die Analysten von Caixin wiesen jedoch darauf hin, dass die chinesische Wirtschaft nach wie vor unter Druck stehe, vor allem weil die sich verschlechternden Bedingungen auf den wichtigsten Exportmärkten des Landes einen düsteren Ausblick auf die Nachfrage bieten.
"Die saisonalen Auswirkungen lassen zwar allmählich nach, aber das Problem der unzureichenden Binnennachfrage und der schwachen Erwartungen könnte über einen längeren Zeitraum hinweg einen Teufelskreis bilden. In Verbindung mit der unsicheren Auslandsnachfrage besteht die Gefahr, dass der Abwärtsdruck auf die Wirtschaft weiter zunimmt", schrieb Wang Zhe, Senior Economist bei der Caixin Insight Group.
Die Caixin-Daten stehen im Gegensatz zu den offiziellen PMI-Daten vom Donnerstag, denen zufolge das verarbeitende Gewerbe in China im August den fünften Monat in Folge schrumpfte, allerdings in einem langsameren Tempo als erwartet.
Die Caixin-Erhebung unterscheidet sich jedoch auch insofern von den offiziellen Zahlen, als sie sich mehr auf kleinere, private Unternehmen konzentriert, im Gegensatz zu den größeren, staatlich kontrollierten Unternehmen, die von der offiziellen Erhebung erfasst werden.
Den Ergebnissen vom Freitag nach zu urteilen, profitiert der chinesische Privatsektor von den jüngsten Konjunkturmaßnahmen Pekings, zu denen auch die Lockerung der Kreditvergabebedingungen und ständige Liquiditätsspritzen der People's Bank of China gehören.
Dennoch wird erwartet, dass die chinesische Wirtschaft in den kommenden Monaten mit anhaltendem Gegenwind konfrontiert sein wird, vor allem wenn sich die Immobilienkrise verschärft und die Nachfrage auf den größten Märkten des Landes weiter nachlässt.