Von Ambar Warrick
Investing.com-- Chinas Handelsbilanz fiel im Oktober schlechter aus als gedacht, wie die Daten vom Montag zeigten. Die COVID-bedingten Störungen und die nachlassende internationale Nachfrage nach chinesischen Waren ließen sowohl die Exporte als auch die Importe schrumpfen.
Chinas Überschuss in der Handelsbilanz belief sich im Oktober auf 85,15 Milliarden Dollar, wie die chinesische Zollbehörde (General Administration of Customs) mitteilte. Diese Zahl lag deutlich unter den Erwartungen von 95,95 Milliarden Dollar, aber leicht über dem Septemberwert von 84,74 Milliarden Dollar.
Die Exporte schrumpften jedoch um 0,3 % und gingen damit zum ersten Mal seit Juni 2020 zurück. Die schleppende globale Konjunkturentwicklung, bedingt durch steigende Zinsen und Inflation, dämpfte die Nachfrage nach chinesischen Waren. Analysten hatten mit einem Wachstum von 4,3 % gerechnet, nach 5,7 % im September.
Auch die chinesischen Einfuhren gingen um 0,7 % zurück und sanken damit zum ersten Mal seit April. Ursache dafür waren erneute COVID-bedingte Störungen, die die hiesige Nachfrage nach Gütern stark beeinträchtigten. Analysten hatten mit einem knappen Importwachstum von 0,1 % gerechnet.
Chinas massiver Handelsüberschuss ist in diesem Jahr aufgrund des anhaltenden Gegenwinds durch COVID-19 stark zurückgegangen.
Chinas Null-COVID-Politik steht im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Probleme des Landes in diesem Jahr. Eine Reihe von Lockdowns in wichtigen Wirtschaftszentren hat das Wachstum zum Stillstand gebracht. Vor kurzem hat das Land sein Festhalten an dieser Politik bekräftigt, was die wirtschaftlichen Aussichten für dieses Jahr noch unsicherer macht.
Der Yuan reagierte negativ auf die Handelsdaten und fiel um 0,5 %, während der Offshore-Yuan 0,7 % niedriger gehandelt wurde. Die Landeswährung hat in diesem Jahr stark unter der chinesischen Konjunkturabschwächung gelitten und war im Onshore-Handel nahe dem schwächsten Stand seit der Finanzkrise 2008.
Nach jüngsten Daten ist die chinesische Wirtschaftstätigkeit im Oktober unerwartet geschrumpft, was größtenteils auf COVID-Störungen zurückzuführen ist.
Die nachlassende Weltkonjunktur bremst auch Chinas Exporte, insbesondere nach Europa und in die USA.
Gleichzeitig hat das Land jedoch eine Reihe von Konjunkturmaßnahmen zur Unterstützung der lokalen Industrie auf den Weg gebracht, die das BIP im dritten Quartal besser als erwartet ausfallen ließen. Die Aussichten für die chinesische Wirtschaft bleiben jedoch trübe.