Von Ambar Warrick
Investing.com - Die chinesische Verbraucherpreisinflation hat sich im Oktober stärker als erwartet verlangsamt, wie frisch veröffentlichte Daten am Mittwoch zeigen. Heftiger Gegenwind für die chinesische Wirtschaft kommt zudem von erneuten Corona-bedingten Lockdowns.
Der Verbraucherpreisindex stieg im Oktober auf Jahresbasis um 2,1 %, nach 2,8 % im September. Der Anstieg fiel geringer aus als erwartet (2,4 %). Das geht aus den aktuellen Preisdaten des Nationalen Statistikamtes hervor. Auf Monatsbasis stieg die Teuerungsrate um knapp 0,1 % und lag damit unter den Erwartungen von 0,3 %.
Der Erzeugerpreisindex fiel um 1,3 % gegenüber dem Vormonat und damit weniger als gedacht (-1,5 %). Es war der erste Rückgang auf Herstellerebene seit einem Jahr.
China sieht sich einem nachlassenden Preisdruck gegenüber, da eine Reihe von Corona-bedingten Lockdowns die Wirtschaftstätigkeit in diesem Jahr zum Erliegen bringen. Insbesondere die Erzeugerpreisinflation hat aufgrund der unzähligen Corona-Lockdowns am meisten gelitten.
Das Land kämpft derzeit mit dem schlimmsten Corona-Ausbruch seit Mai, bei dem in mehreren großen Metropolen, einschließlich der Wirtschaftsmetropole Shanghai, die Infektionskurve wieder ansteigt.
Dem rückläufigen Inflationsrückgang zufolge schlagen sich die von der chinesischen Regierung ergriffenen Konjunkturmaßnahmen noch nicht direkt auf die Wirtschaft nieder.
Obwohl die chinesische Wirtschaft im 3. Quartal über den Markterwartungen wuchs, lag das Wachstum dennoch unter den Erwartungen der People’s Bank of China.
Trotz der durch Corona-Lockdowns verursachten wirtschaftlichen Verlangsamung hat die chinesische Regierung bisher keinen Hinweis darauf gegeben, dass sie plant, die umstrittene Politik aufzugeben. Während Berichte letzte Woche darauf hindeuteten, dass die Regierung erwäge, einige Maßnahmen zu lockern, hat Peking bisher keinen klaren Zeitplan für diesen Schritt festgelegt.
Eine sich abzeichnende Immobilienkrise sorgt dieses Jahr für weitere Belastung für die chinesische Wirtschaft. Immer mehr große Immobilienentwickler geraten in Schieflage und mussten die Bauaktivitäten aussetzen. Die Verbraucher sind aufgrund der Krise ebenfalls vorsichtiger geworden, wenn es darum geht, Immobilien zu kaufen und Hypotheken aufzunehmen.
Der chinesische Yuan schwächte sich nach den Daten vom Mittwoch ab.