Investing.com - Die Verbraucherpreisinflation in China ist im Juni nur moderat gestiegen. Die Sorgen um die chinesische Wirtschaft halten an, was die Verbraucher in ihrer Kaufzurückhaltung bestärkt. Die Erzeugerpreise bleiben im deflationären Bereich, bewegen sich aber langsam aus der Deflation heraus.
Im Jahresvergleich stieg die Verbraucherpreisinflation im Juni um 0,2 %. Das geht aus den heute veröffentlichten Daten des Nationalen Statistikamtes hervor. Der Wert lag unter den Erwartungen von 0,4 %. Im Mai war der Index im Vorjahresvergleich um 0,3 % gestiegen.
Im Monatsvergleich sank die Teuerungsrate im Juni um 0,2 %, während Experten einen Rückgang um 0,1 % erwartet hatten. Der schwache Wert für den Verbraucherpreisindex ergibt sich daraus, dass die Konsumausgaben in den letzten Monaten nicht nennenswert gestiegen sind. Insbesondere die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten Chinas lässt die Konsumenten ihre diskretionären Ausgaben drastisch reduzieren.
Die relativ hohe Arbeitslosigkeit, die Angst vor einem Abschwung auf dem Immobilienmarkt und die zögerlichen Konjunkturmaßnahmen Pekings haben zum disinflationären Trend in China beigetragen. Auch die Schwäche des Yuan wirkte sich auf die Ausgaben aus.
Die Entwicklung des Erzeugerpreisindex spiegelt jedoch einige Verbesserungen im Land wider, zumindest im verarbeitenden Gewerbe. Der Rückgang um 0,8 % im Juni entsprach den Erwartungen und stellt eine weitere Verbesserung gegenüber dem Rückgang um 1,4 % im Vormonat dar. Die Zahl zeigt auch, dass die Rate so langsam sinkt wie seit Februar 2023 nicht mehr.
Das verarbeitende Gewerbe ist jedoch nur ein Teil der chinesischen Wirtschaft. Die schwachen Konsumausgaben bedeuten kurzfristig weiteren Gegenwind für das Land, das mit einer schleppenden wirtschaftlichen Erholung zu kämpfen hat.