PEKING (dpa-AFX) - In China sind wichtige Bereiche der Wirtschaft besser ins Jahr gestartet als von den meisten Experten erwartet. Wegen der zuletzt wieder stark gestiegenen Corona-Infektionen und den damit verbundenen strikten Maßnahmen könnte diese Entwicklung jedoch von kurzer Dauer sein. In den ersten beiden Monaten des Jahres zog die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent an, wie die Regierung am Dienstag in Peking mitteilte. Damit schwächte sich das Wachstum im Vergleich zu den Vormonaten zwar weiter ab. Von Bloomberg befragte Experten hatten allerdings nur mit einem Plus von vier Prozent gerechnet.
Der Umsatz im Einzelhandel legte in den ersten beiden Monaten des Jahres um 6,7 Prozent zu, nachdem er in den Monaten davor noch zweistellig gestiegen war. Volkswirte hatten allerdings lediglich mit einem Plus von drei Prozent gerechnet. Auch die Sachinvestitionen überraschten positiv. Diese stiegen im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent, nachdem sie zuletzt nur um knapp fünf Prozent gestiegen waren. Analysten hatten mit einem Plus in der Höhe des Vormonats gerechnet.
Wegen des chinesischen Neujahrsfests, das entweder auf den Januar oder Februar fällt, werden die Daten für die beiden Monate immer zusammengefasst. Rund um das Neujahrsfest wird die Wirtschaftstätigkeit teils mehr als eine Woche deutlich heruntergefahren.
Da sich zuletzt die Corona-Lage in vielen großen Städten des Landes deutlich verschärft hat und die Produktion in einigen Werken bereits wieder unterbrochen ist, gehen Volkswirte davon aus, dass die Aktivitäten in der Industrie und auch im Einzelhandel im März wieder zurückgehen.