Investing.com -- Entgegen den Erwartungen sind die deutschen Einzelhandelsumsätze im November real um 0,6% gesunken. Dies geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Analysten hatten aufgrund vorweihnachtlicher Aktionen wie Black Friday und Cyber Monday mit einem Anstieg von 0,5% gerechnet.
Im Gesamtbild schätzt das Statistische Bundesamt, dass der Einzelhandel in Deutschland 2024 real 1,3% mehr Umsatz erwirtschaftet hat als 2023. Die realen Umsätze 2024 dürften demnach 2,6% über dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019 liegen.
Allerdings gingen im November auch die deutschen Industrieaufträge zurück, was Rezessionsängste neu entfachte. Die Auftragseingänge sanken saison- und kalenderbereinigt um 5,4% gegenüber dem Vormonat, während Analysten keine Veränderung erwartet hatten.
Carsten Brzeski, Global Head of Macro bei ING, deutet an, dass schwache Auftragsbücher und hohe Lagerbestände keine guten Vorzeichen für die Industrieproduktion in den kommenden Monaten sind. Er erklärt: "Die deutschen Auftragseingänge und Einzelhandelsumsätze bestätigen unsere Einschätzung einer leichten Winterrezession in Deutschland."
Im November fielen die Großaufträge für Verkehrsmittel, die im Oktober noch stark zugelegt hatten, um 58,4%. Ohne diese Großaufträge, etwa für Züge, Schiffe und Flugzeuge, lagen die Bestellungen laut Statistischem Bundesamt 0,2% über dem Vormonat.
Die Inlandsaufträge stiegen im November um 3,8%, konnten aber den Rückgang der Auslandsaufträge um 10,8% nicht ausgleichen. Neue Aufträge aus der Eurozone fielen um 3,8% und aus anderen Regionen um 14,8%.
Commerzbank-Ökonom Vincent Stamer merkt an, dass eine Erholung in der deutschen Industrie "noch nicht in Sicht" sei. Allerdings zeigt ein Dreimonatsvergleich, dass die Auftragseingänge zwischen September und November 1,7% höher lagen als in den drei Monaten zuvor.
Brzeski äußert sich auch unsicher über die bevorstehende Festtagssaison: "Wenn das Weihnachtsgeschäft keine positive Überraschung bringt, dürfte der private Konsum [im Dezember] sinken. Die anhaltende politische und wirtschaftspolitische Unsicherheit in Kombination mit der wieder anziehenden Inflation machen einen substanziellen Aufschwung im Konsum unwahrscheinlich.
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