Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Krise der europäischen Autoindustrie setzte sich auch im Mai fort. Die Neuzulassungen in der EU gingen im Jahresvergleich den zehnten Monat in Folge zurück.
Die Neuzulassungen fielen um 11,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. In allen vier größten Märkten der EU waren Rückgänge von mehr als 10 % zu verzeichnen. In Großbritannien brachen die Zulassungen sogar um 20,6 % ein, so die in Brüssel ansässige Lobbygruppe ACEA in einem Bericht.
In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der Zulassungen nun um 13,7 % zurückgegangen, worin sich die zahlreichen Krisen widerspiegeln, mit denen die Branche seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 zu kämpfen hat.
Die Flaute der Autoindustrie ist einer der Gründe für die starke Verlangsamung der Eurozonen-Wirtschaft in den letzten Monaten. Laut ACEA entfallen auf diesen Sektor über 8 % des BIP der EU und 11,5 % der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe der Region.
Von den großen Automobilkonzernen konnten sich nur Hyundai (KS:005380) und Toyota (TYO:7203) dem Abwärtstrend entziehen. Der Konzernumsatz von Volkswagen (ETR:VOWG_p) sank um 21 %, während er bei Stellantis (BIT:STLA), zu dem die Marken Peugeot, Fiat und Opel gehören, um 14,6 % zurückging. Mercedes Benz (ETR:MBGn) und Ford (NYSE:F) verbuchten Einbußen von weniger als 10 %.
Tesla (NASDAQ:TSLA) meldet seine Verkaufszahlen nicht an die ACEA. Einzelberichte deuten jedoch auf einen starken Rückgang der Verkäufe im Mai hin, der auf Probleme bei der Auslieferung aus dem Werk in Shanghai zurückzuführen ist, das zwei Monate lang unter COVID-19-bedingten Restriktionen litt. Das neu eröffnete Werk in Berlin produziert derzeit weniger als 1.000 Autos pro Woche. Tesla-CEO Elon Musk teilte den Mitarbeitern mit, er erwarte ein "sehr schwieriges Quartal" in den drei Monaten bis Juni aufgrund von "Herausforderungen in der Lieferkette und der Produktion in China".