⏳ Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 60 % auf InvestingPro JETZT ZUGREIFEN

Gabriel droht nach Hoeneß-Urteil Schweizer Banken

Veröffentlicht am 14.03.2014, 13:54

BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Verurteilung des bisherigen FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß wegen Steuerbetrugs hat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel Schweizer Banken mit einem schärferen Vorgehen gedroht. Es sei zu einem regelrechten Geschäftsmodell geworden, dass Millionen-Gewinne aus Spekulationsgeschäften in die Schweiz verschoben und nicht versteuert würden, sagte der Vize-Kanzler der 'Passauer Neuen Presse' (Freitag). 'Man muss die Schweizer Banken deshalb zwingen, alles offen zu legen.' Noch besser wäre es, 'einige der Bankvorstände, die derartige Beihilfe zur millionenfachen Steuerhinterziehung leisten, würden genauso vor Gericht stehen'.

Hoeneß war am Donnerstag wegen der Hinterziehung von rund 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte seine Geschäfte über eine Schweizer Bank abgewickelt. Am Freitag erklärte Hoeneß, das Hafturteil wegen Steuerbetrugs zu akzeptieren und keine Revision einzulegen sowie seine Spitzenämter beim FC Bayern niederzulegen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfindet nach den Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert 'Respekt für die Entscheidung'. Das Urteil wollte Seibert nicht kommentieren. 'Das ist ein Fall, in dem der Rechtsstaat seinen Lauf genommen hat.'

SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi begrüßte die Entscheidung von Hoeneß: 'Er zeigt damit auch Einsicht in seine Schuld.' Sie lobte, die Rechtsprechung habe dafür gesorgt, 'dass der ehrliche Steuerzahler nicht der Dumme ist'. Das Urteil werde dem Rechtsempfinden der Bürger gerecht und sei fair. 'Es gilt der Grundsatz: Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.'

Gabriel sagte: 'Der Rechtsstaat funktioniert.' Er hoffe, 'dass wir jetzt im Kampf gegen Steuerhinterziehung eine neue Qualität erreichen'. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums wollte sich zu den Aussagen Gabriels über Schweizer Banken nicht weiter äußern. Nach ihrer Darstellung hat sich Gabriel als SPD-Chef geäußert.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums gibt es im deutschen Bankenrecht für heimische Geldhäuser Instrumente im Kampf gegen Steuerbetrug. Unter anderem könnten Geschäftsleiter abberufen oder die Bankerlaubnis entzogen werden, wenn es erhebliche Verstöße gebe und systematisch Steuerhinterziehung unterstützt werde.

SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider sprach sich dafür aus, die strafbefreiende Selbstanzeige für Steuerbetrüger auf lange Sicht abzuschaffen. Sobald innerhalb Europas Steuerinformationen automatisch ausgetauscht würden, müsse die Selbstanzeige fallen, sagte er am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Für eine Übergangsfrist sollten härtere Regeln gelten. Diese werden von Bund und Ländern bereits diskutiert. Entscheidungen werden für Ende März erwartet.b

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.