Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Prognose des Ifo-Instituts im laufenden Quartal schrumpfen.
Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von April bis Juni um 0,1 Prozent zum Vorquartal sinken, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag zu den neuen Prognosen seines Hauses. Zu Jahresbeginn hatte es noch ein Wachstum von 0,4 Prozent gegeben. "Der private Konsum dürfte im zweiten Quartal zurückgehen", begründete der Experte. "Auch die Exportflaute setzt sich fort." Eine Rezession - also mindestens zwei Minus-Quartale in Folge - erwartet das Institut aber nicht. Stattdessen dürfte das Wachstum in den kommenden Quartalen bei etwa 0,3 Prozent liegen.
Ifo-Präsident Clemens Fuest ist auch deshalb gegen ein staatliches Ausgabenprogramm zur Förderung der Wirtschaft. "Es ist nicht sinnvoll, so etwas einzuleiten wie ein Konjunkturprogramm", sagte er. "Viele Faktoren, die die Industrie belasten, kommen zudem aus dem Ausland", ergänzte er mit Blick auf Handelskonflikte, Brexit oder Iran-Krise. Da könne die Bundesregierung relativ wenig machen. Sie könne aber die Rahmenbedingungen verbessern, etwa in der Energie- oder Steuerpolitik, um so den Standort zu stärken.