Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 20. Mai:
1. G7 gegen die globale Wirtschaftsflaute
Finanzminister und Notenbanker der G7-Länder treffen sich am Freitag zu einem zweitägigen Gipfel im japanischen Sendai. Bei dem Treffen sollen wachstumsfördernde Maßnahmen besprochen werden, es wird allerdings nicht davon ausgegangen, dass die Führungskräfte gemeinsame Schritte beschließen werden.
Das Risiko eines EU-Austritts Großbritanniens dürfte im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Vor allem die Auswirkungen eines Brexits auf die Finanzmärkte sind ein Anlass zur Besorgnis.
2. Gold auf dem Weg zur längsten Verluststrecke in 7 Monaten
Das gelbe Metall verbucht am Freitag den dritten Wochenverlust in Folge. Es ist die längste Verluststrecke seit November, ausgelöst durch positive Signale der Fed bezüglich einer Zinsanhebung im Juni. Goldpreise reagieren empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Der neu erstarkte Dollar, der gegenwärtig bei einem Siebenwochenhoch steht, beeinflusst ebenfalls die Stimmung der Anleger in Bezug auf Rohstoffe.
3. Öl verbucht einen Wochengewinn von 5 Prozent
Ölpreise bleiben am Freitag unverändert, könnten jedoch für die Woche einen Gewinn von 5 Prozent verbuchen. Durch Unruhen ausgelöste Lieferunterbrechungen in Nigeria, niedrigste Produktionszahlen seit September 2014, anhaltende Flächenbrände auf den Ölsandfeldern in Kanada und die Krise in Venezuela lassen auf einen Rückgang der Überversorgung hoffen.
Marktteilnehmer warten auf die Veröffentlichung der Plattform-Zählung von Baker Hughes. Am vergangenen Freitag belegten Daten den achten aufeinanderfolgenden Rückgang der Plattformen in den USA.
Rohöl-Futures stiegen um 09:56 Uhr GMT oder 05:56 Uhr ET um 0,04 Prozent auf 48,69 $. Brent verlor 0,08 Prozent und fiel auf 48,77 $.
4. Aktienkurse weltweit erholen sich von Fed-Protokoll
Aktienindizes weltweit erholten sich am Freitag von der Flaute, die durch das aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed ausgelöst wurde. Kommentare des Präsidenten der New York Fed William Dudley und des Richmond Fed-Chefs Jeffrey Lacker ließen keinen Zweifel daran, dass eine Zinsanhebung im Juni durchaus eine Möglichkeit ist.
Aktienkurse in China zogen trotz einer fünfwöchigen Verluststrecke an, Japan fand Trost in einem etwas schwächeren Yen.
Europäische Börsen schüttelten die schlechten Nachrichten des Vortages ebenfalls ab. Um 09:57 Uhr GMT oder 05:57 Uhr ET stieg Euro Stoxx 50 um 1,10 Prozent, der DAX um 0,98 Prozent und CAC 100 um 1,22 Prozent. FTSE 100 lag um 1,46 Prozent niedriger.
Die US-Märkte deuten bei der Eröffnung einen Aufwärtstrend an. Am Donnerstag sank S&P in den roten Bereich. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,30 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,27 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,36 Prozent erwartet.
5. EZB unentschlossen über weitere Zinssenkungen
Geldpolitisch stand zwar Fed in dieser Woche im Zentrum der Aufmerksamkeit, doch Beamte der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigten sich besorgt über die Grenzen ihrer eigenen, extrem entgegenkommenden Maßnahmen.
EZB-Mitglied Jozef Makuch warnte, dass weitere Zinseinschnitte zu „vollkommen kontraproduktiven Risiken für die finanzielle Stabilität führen könnten“.
Einige der Mitglieder unterstützten die abwartende Haltung der Bank. EZB-Mitglied Ando Hanson rief am Freitag zu Geduld bei Geldpolitik auf, da die Maßnahmen Zeit bräuchten, um in der Realwirtschaft anzukommen.
EZB-Mitglied Benoît Cœuré verneinte ebenfalls Pläne über eine Verschiebung der Zinsen von gegenwärtig -0,4 Prozent weiter in den negativen Bereich.