Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Prognose der IWH-Forscher 2019 so langsam wachsen wie seit sechs Jahren nicht mehr.
Das Bruttoinlandsprodukt werde nur um 0,5 Prozent zulegen, bestätigte das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstage seine Vorhersage vom März. Für 2020 wurde sie von 2,0 auf 1,8 Prozent gesenkt. "Von der Schwäche des Welthandels ist die international stark vernetzte deutsche Industrie besonders betroffen", sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller. Gegenwärtig deute vieles darauf hin, dass die neuerliche Verschärfung der US-Handelspolitik den Welthandel und die internationale Konjunktur dämpfe.
Getragen werde die deutsche Konjunktur in diesem und wohl auch im nächsten Jahr von der robusten Binnennachfrage. So bleibe der Zuwachs des privaten Konsums kräftig, da die Einkommensentwicklung weiter positiv sei. Auch die Baubranche setze ihren Boom fort. "Der Arbeitsmarkt bleibt trotz der Konjunkturflaute weitgehend robust", betonte das Institut. So soll es 2020 im Schnitt knapp 45,6 Millionen beschäftigte geben, was rund 750.000 mehr wären als 2018.