TOKIO (dpa-AFX) - Hoffnungsschimmer für die zuletzt wieder schwächere japanische Konjunktur: Das Exporttempo hat sich im Juni dank der Geldschwemme der Notenbank wieder erhöht. Die Ausfuhren seien im Vergleich zum Vorjahr vor allem dank eines deutlichen Anstiegs in den USA um 9,5 Prozent gestiegen, teilte das Finanzministerium am Donnerstag in Tokio mit. Im Mai hatten die Exporte trotz des schwachen Yen nur um 2,4 zugelegt.
Das Plus im Juni fiel allerdings etwas geringer aus als von Experten erwartet und war zudem vor allem auf Umrechnungseffekte infolge des schwächeren Yen zurückzuführen. Das Ausfuhrvolumen habe dagegen stagniert, was aber immerhin ein leichter Fortschritt zum Vormonat ist. Im Mai war das Absatzvolumen japanischer Produkte erstmals seit Februar gefallen. Profitiert haben die Japaner in der Handelsbilanz von den gesunkenen Ölpreisen. Aus diesem Grund gingen die Importe erneut zurück - dieses Mal allerdings nicht mehr so stark wie noch zuletzt. Sie sind den Angaben zufolge um 2,9 Prozent gefallen. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Das Handelsbilanzdefizit fiel deshalb mit 69 Milliarden Yen (509 Mio Euro) höher aus als erwartet. Die Japanische Notenbank und die Regierung versuchen seit Jahren die Wirtschaft mit einer äußerst expansiven Geldpolitik anzukurbeln. Sie wollen vor allem den Yen schwächen, um die Exportchancen japanischer Produkte wie Toyota-Autos zu erhöhen. Am Devisenmarkt hat diese Politik deutliche Folgen - der Yen hat in den vergangenen Jahren vor allem im Vergleich zum Dollar deutlich abgewertet.