NEW YORK (dpa-AFX) - Trotz einer Atempause im Handelskrieg zwischen den USA und China dürfte es am Mittwoch mit der Erholung an der Wall Street schon wieder vorbei sein. Nach den kräftigen Vortagesgewinnen des Dow Jones Industrial (Dow Jones) taxierte der Broker IG den US-Leitindex rund eine Stunde vor dem Börsenstart 1,18 Prozent niedriger auf 25 970 Punkte. Damit würde der Dow die Gewinne vom Dienstag zum größten Teil wieder einbüßen.
Angesichts drohender Preissteigerungen vor dem Weihnachtsgeschäft hatte die US-Regierung am Vortag eine Verschiebung neuer Strafzölle auf Elektronikgeräte und andere Importe aus China angekündigt. Mit dem Schritt räumte US-Präsident Donald Trump erstmals ein, dass der von ihm angezettelte Handelskonflikt auch Auswirkungen auf US-Verbraucher haben könnte. Daraufhin hatten die US-Börsen wieder in den Vorwärtsgang geschaltet.
Doch viele Börsianer bleiben nach den Erfahrungen der vergangenen Monate skeptisch. "Wenn man sich anschaut, wie die letzten Gespräche gelaufen sind, dann gibt es wenig Anlass für Optimismus", sagte Analyst Craig Erlam vom britischen Broker Oanda. Letztlich hänge alles davon ab, wann im Handelskrieg die Schmerzgrenzen der beiden Kontrahenten erreicht seien.
Bei den Einzeltiteln gibt es zur Wochenmitte wenig Kursbewegendes. Papiere des Einzelhändlers Macy's (NYSE:M) brachen nach Quartalszahlen vorbörslich um fast 13 Prozent ein. Der Betreiber von mehr als 800 Warenhäusern in den USA kappte das Gewinnziel für das laufende Jahr.
Eine Abstufung der Viacom-Aktien durch das Investmenthaus McQuarie auf "Neutral" drückte den Kurs des Medien- und Entertainmentkonzerns vorbörslich um 2,1 Prozent nach unten.
Nach der Schlussglocke veröffentlicht Cisco Systems (2:CSCO) Ergebnisse für das vierte Geschäftsquartal. Seit Jahresbeginn waren die Papiere des Ausrüsters der Telekombranche um mehr als 20 Prozent gestiegen.