STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Montag, 23. April 2012
Hollande schlägt Sarkozy: Kippt der Fiskalpakt?
DAX verliert deutlich - Renditeabstand zwischen Deutschland und Frankreich auf Rekordhoch
Der Blick der Börsianer richtet sich auf das Ergebnis der französischen Präsidentschaftswahlen vom Sonntag. Der Sieg des Sozialisten Francois Hollande im ersten Wahlgang und das überraschend starke Abschneiden der Rechten um Eurogegnerin Marine Le Pen sind die beherrschenden Themen. Der französische Leitindex CAC 40 verliert knapp zwei Prozent. Der DAX liegt zur Mittagszeit sogar 2,7 Prozent im Minus.
Aus deutscher Sicht stellt sich nun die Frage: Falls es auch in der kommenden Stichwahl zu einem Sieg von Hollande kommen sollte - wie verlässlich ist Frankreich dann noch als Partner bei dem von Angela Merkel und Nicolas Sarkozy ausgehandelten Fiskalpakt? Der mögliche künftige Präsident Hollande hat sich bereits entschieden gegen weitere Sparmaßnahmen in seinem Land ausgesprochen und möchte den Fiskalpakt nachverhandeln.
Am Rentenmarkt ist unterdessen die Rendite für deutsche Bundesanleihen auf ein Rekordtief gefallen. Zehnjährige Bundesanleihen bringen nur noch eine Verzinsung von 1,59 Prozent. Da gleichzeitig die Zinsen in Frankreich leicht steigen, klettert der Zinsabstand, der sogenannte Spread, zu Frankreich auf ein Hoch. Die 10-Jahres-Zinsen für französische Staatsanleihen liegen bei gut drei Prozent und damit fast doppelt so hoch wie die deutschen. Das deutet an, dass die Märkte eigentlich nur noch Deutschland zu Kerneuropa zählten, schreibt die Commerzbank in einer Studie.
Aber auch in Holland, einem der vermeintlichen wirtschaftlichen Musterknaben der Eurozone, ist am Wochenende eine Regierung daran zerbrochen, dass eine Partei das Sparprogramm für das Land nicht mehr mittragen möchte. Nun drohen dort Neuwahlen, mit der möglichen Folge, dass die Haushaltsdisziplin in den Hintergrund gerät.
Hier in Deutschland beginnt ab Mittwoch so richtig die Bilanzsaison für das erste Quartal. Insgesamt sieben DAX-Werte bieten einen Blick in ihre Bücher, darunter Siemens, die Deutsche Bank und Daimler.
Das Stimmungsbarometer an der Euwax notiert deutlich im positiven Bereich. Das deutet darauf hin, dass Anleger angesichts der deutlichen Verluste im DAX Gewinne mit Puts mitnehmen und Calls kaufen.
Bei den Derivaten auf Einzelaktien gibt es rege Käufe in einem Siemens-Call, der von einem Börsenbrief empfohlen wurde. Möglicherweise engagieren sich einige Anleger auch im Vorfeld der Siemens-Quartalszahlen. Dagegen wird ein Knock-Out-Call auf die TUI-Aktie vorwiegend verkauft.
Börse Stuttgart TV
Während bei vielen Anlegern Aktienengagements in Schwellenländern fester Bestandteil ihres Portfolios sind, scheuen sich Investoren, in Renten der Emerging Markets zu investieren. Warum eigentlich? Schließlich bieten diese Länder oftmals sehr ordentliche Renditen, die Bilanzen vieler Staaten in Asien oder Lateinamerika sind deutlich besser als bei manchem europäischen Sorgenkind. Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7084
Disclaimer
Der vorliegende Newsletter dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart AG keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Newsletter enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)