BELGRAD (dpa-AFX) - China will sich in Ost- und Südosteuropa wirtschaftlich noch stärker engagieren. Das hat der chinesische Regierungschef Li Keqiang am Dienstag in Belgrad vor seinen Amtskollegen aus 16 Ländern der Region klargemacht. Pekings Investitionen zielten vor allem auf die Infrastruktur für Bahn, Auto und Schiffe. Der Politiker verwies auf die hohen Devisenbestände seines Landes, die es zu einem ernsthaften und dauerhaften Wirtschaftspartner machten.
Li Keqiang lobte den rasanten Aufschwung des Handels mit den 16 Ländern, der im laufenden Jahr 60 Milliarden Dollar übersteigen werde. Rund 80 Prozent der im letzten Jahr auf dem sogenannten 16+1-Gipfel in Bukarest verabredeten Projekte seien auch umgesetzt worden. Nachholbedarf gebe es aber in der Zusammenarbeit im Finanzsektor, weil es in der Vergangenheit hier Probleme gegeben habe. Der zweitägige Wirtschaftsgipfel, an dem mehr als 200 chinesische Unternehmen teilnehmen, war mit zahlreichen bilateralen Treffen der Regierungschefs eingeleitet worden. Alle Staaten haben dabei der chinesischen Seite Investitionsvorhaben präsentiert. Besonders gute Chancen hat nach Darstellung von Li Keqiang der Neubau der 350 Kilometer langen Eisenbahnverbindung zwischen Belgrad und der ungarischen Hauptstadt Budapest. Er will in Belgrad mit Ungarn und Serbien einen entsprechenden Vorvertrag unterzeichnen.