BRÜSSEL (dpa-AFX) - Kleine und mittlere Unternehmen können auf Erleichterungen beim Handel mit den USA hoffen. Bei den Verhandlungen zum Transatlantischen Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) diskutieren die EU und die USA über ein eigenes Kapitel, das sich mittelständischen Unternehmen widmen soll. Das schreiben beide Seiten in einem am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Dokument. Das Ziel sei ein leichterer gegenseitiger Marktzugang.
US-Verhandlungsführer Dan Mullaney sagte zum Abschluss der vierten Verhandlungsrunde in Brüssel: 'Im Moment kommen wir wirklich gut voran.' Die nächsten Gespräche sollen noch vor dem Sommer in Washington stattfinden, ein genauer Termin steht nach EU-Angaben noch nicht fest. Ein Ende der Gespräche noch im laufenden Jahr wird nicht erwartet.
Beim Abbau von Zollhindernissen deutete Mullaney an, dass die Vereinigten Staaten sich auf die EU zubewegten. 'Der Endpunkt ist für uns ein umfassendes Abkommen zur Abschaffung von Zöllen', sagte er. Die EU hatte die Angebote der Amerikaner zum Thema Zölle noch im Februar als unzureichend kritisiert.
Die EU beharrt weiterhin darauf, dass es keine Abstriche beim Thema Lebensmittelsicherheit geben werde. 'Nichts, was wir in diesen Verhandlungen tun, läuft darauf hinaus, dass wir die Gesetzgebung der Europäischen Union zur Lebensmittelsicherheit in Frage stellen', sagte der europäische Chef-Unterhändler Ignacio Garcia Bercero. Es sollten aber keine Produkte von den Verhandlungen ausgenommen werden
- auch nicht Rindfleisch. Gegner fürchten, ein Abkommen könnte die
Tür für Importe von hormonbehandeltem Rindfleisch aus den USA öffnen.
Beide Seiten betonten, sie wollten Vertreter von Interessengruppen einbinden. Mitte der Woche hatte es ein Treffen mit unterschiedlichen Gruppen gegeben. Das geplante Abkommen steht unter Beschuss, Kritiker fürchten ein Absinken europäischer Standards. Mit TTIP soll die größte Freihandelszone der Welt mit 800 Milionen Menschen entstehen.mh/DP/zb