- Die US-Wirtschaft schuf im November 266.000 neue Stellen. Damit wurden die Analystenschätzungen deutlich übertroffen.
- Allerdings stiegen die durchschnittlichen Löhne nur um 0,2%. Das gibt Experten Rätsel auf.
- "Hier unterscheidet sich der Arbeitsmarkt vom Boom der 90er Jahre und das erklärt, warum das Vertrauen in die Wirtschaft hoch ist, aber nicht so hoch wie während des Booms der 90er Jahre", twitterte Grant Thornton-Chefökonomin Diane Swonk.
Investing.com - Der am Freitag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht wurde von den Anlegern gefeiert. Sie nutzten die Gelegenheit, um noch stärker ins Risiko zu gehen. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq schnellten nach Vorlage der Jobdaten jeweils um mehr als 1% in die Höhe.
Und während der Monsteranstieg von 266.000 neuen Stellen eine klare Sprache spricht, lässt ein Teil des Berichts die Ökonomen mit vielen Fragezeichen zurück.
Warum ist das Lohnwachstum angesichts des starken Arbeitsmarktes und der Gesamtwirtschaft so gering?
Der durchschnittliche Stundenlohn stieg im November dem Arbeitsmarktbericht zufolge um 0,2%, nach plus 0,4% im Oktober. Das war geringer geringer als die 0,3%, die Volkswirte vorhersagt hatten.
Die Lohninflation legte im Jahresvergleich auf 3,1% zu.
"Das Lohnwachstum bleibt auf rätselhafte Weise schwach", so Wolfers. "Im vergangenen Jahr ist der Stundenlohn nur um 3,1% gestiegen. Das ist eine Art von Zahl, die die Fed wahrscheinlich nicht sehr beunruhigen wird (auch wenn sie weiterhin durch ein so niedriges Lohn- und Preiswachstum bei einer so niedrigen Inflationsrate irritiert ist)."
Aus Sicht der Federal Reserve und für viele andere am Markt ist der fehlende Lohndruck ein Segen und hält das FOMC von Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung ab, die das Wachstum bremsen und die Vermögenspreise beeinträchtigen könnten.
Aber gleichzeitig profitieren die Arbeitnehmer von keinem angemessenen Lohnanstieg und das, obwohl die Wirtschaft stetig wächst.
"Hier unterscheidet sich der Arbeitsmarkt vom Boom der 90er Jahre und das erklärt, warum das Vertrauen in die Wirtschaft hoch ist, aber nicht so hoch wie während des Booms der 90er Jahre", twitterte Grant Thornton-Chefökonomin Diane Swonk.
"Sowohl die Konsumentenstimmung als auch die Indikatoren für das Verbrauchervertrauen sind stark, aber weit entfernt von den euphorischen Höchstständen der späten 90er Jahre", fügte Swonk hinzu.
"Die gute Nachricht ist, dass das, was der Expansion an Dynamik fehlt, durch Ausdauer ausgeglichen wird", fügte sie hinzu. "Ersteres ist jedoch nötig, um das zur Jahrtausendwende verlorene Mojo wieder vollständig zu erlangen."