MADRID (dpa-AFX) - In Spanien hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Februar wegen der hohen Energiekosten kräftig verstärkt. Die nach europäischer Methode erfassten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen im Jahresvergleich um 7,6 Prozent, wie das Statistikamt INE am Freitag in Madrid nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde die ursprüngliche Schätzung leicht um 0,1 Prozentpunkte nach oben korrigiert. Analysten hatten eine Bestätigung der ersten Schätzung erwartet.
Bei der Preisentwicklung nach der nationalen Erhebungsmethode meldete das Statistikamt für Februar ebenfalls eine Teuerung von 7,6 Prozent. In dieser Betrachtung war es laut der Behörde die höchste Inflationsrate seit Ende 1986.
Seit rund einem Jahr legt die spanische Inflationsrate in der europäischen Erfassungsmethode kontinuierlich zu. Besonders stark ist allerdings der jüngste Preissprung ausgefallen. Im Januar hatte die Inflationsrate bei 6,2 Prozent gelegen. Stärkste Preistreiber bleiben Kosten für Treibstoffe, Heizöl und Elektrizität.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die gesamte Eurozone, zu der Spanien gehört, mittelfristig eine Rate von zwei Prozent an. Tatsächlich liegt die Teuerung in der Eurozone mittlerweile so hoch wie noch nie seit Bestehen der Währungsunion. Zuletzt hatte die EZB angekündigt, ihre konjunkturstützenden Wertpapierkäufe rascher zu verringern als bisher geplant. Hintergrund ist die hohe und absehbar weiter steigende Inflation im Währungsraum.