(Im 2. Absatz, 3. Satz wurde ein Wort gestrichen.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Entspannungssignale in der Griechenland-Krise haben am Donnerstag die Kauflaune der Anleger weiter angetrieben. Zunächst gab das "Ja" des griechischen Parlaments zu den Reformauflagen der Gläubiger dem Dax (DAX) positive Impulse. Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Notkredite für griechische Banken anzuheben, schob den Leitindex zusätzlich an. Allmählich könnten Börsianer das Thema Griechenland abhaken, hieß es am Markt.
Auch wenn der Dax anschließend von seinem Tageshoch bei 11 787 Punkten wieder etwas zurücksetzte, reichte es am Handelsende für ein kräftiges Plus von 1,53 Prozent auf 11 716,76 Punkte. Es war zugleich der siebte Gewinntag in Folge. Seit seinem Tief von Mitte vergangener Woche hat der Dax nun schon wieder rund 1000 Punkte gut gemacht. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gewann am Donnerstag 1,54 Prozent auf 20 971,50 Punkte, während es für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) um 1,24 Prozent auf 1795,57 Punkte aufwärts ging.
BANKENTITEL PROFITIEREN
Von den Nachrichten zu Griechenland profitierten auch Bankentitel: Im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg der Branchenindex auf den höchsten Stand seit Februar 2011. Die Aktien der Commerzbank (XETRA:CBKG) und der Deutschen Bank legten um 1,87 beziehungsweise 1,67 Prozent zu. Die gute Branchenstimmung verhalf auch der Deutschen Pfandbriefbank letztendlich doch noch zu einem gelungenen Börsendebüt. Nachdem der Ausgabepreis von 10,75 Euro lediglich am unteren Ende der Zeichnungsspanne gelegen hatte, lag der erste Kurs am Donnerstag bei 11,45 Euro. Soviel kostete die Aktie auch am Handelsende.
Für die zuletzt gebeutelten Autowerte ging es auch dank guter europäischer Juni-Absatzzahlen deutlich hoch: BMW (XETRA:BMWG) und Daimler (XETRA:DAIGn) verteuerten sich um jeweils mehr als 2 Prozent. Die Anteilsscheine des Zulieferers und Reifenherstellers Continental (XETRA:CONG) - am Vortag noch schwächster Dax-Wert - eroberten mit plus 2,92 Prozent die Index-Spitze.
DRÄGERWERK SCHOCKT MIT GEWINNWARNUNG
Auch im MDax waren Aktien von Autozulieferern gefragt: Die des Lackieranlagen-Herstellers Dürr (XETRA:DUEG) gewannen als bester Wert 6,29 Prozent. Die schwächelnde Wirtschaft in China macht dem Unternehmen bislang wenig Sorgen. "Wir gehen davon aus, dass auch 2015 ein Jahr mit einem starken China-Geschäft wird", sagte Dürr-Finanzchef Ralph Heuwing dem Magazin "Börse Online".
Drägerwerk (ETR:DRW3) schockierte die Anleger mit einer Gewinnwarnung und bekam dafür prompt die Quittung. Mit minus 8,76 Prozent waren die Aktien des Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieters das Schlusslicht im TecDax. Im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) legte die Tele-Columbus-Aktie aufgrund der Übernahme des kleineren Rivalen Primacom um rund 7 Prozent zu.
GEWINNE AUCH IN PARIS UND LONDON
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann 1,45 Prozent auf 3676,41 Punkte. Ein klares Plus gab es auch beim Pariser Cac-40-Index und beim Londoner FTSE-100-Index. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) legte zum europäischen Börsenschluss moderat zu.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,66 Prozent am Vortag auf 0,64 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 138,41 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,25 Prozent auf 152,16 Punkte. Der Kurs des Euro sank: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0867 (Mittwoch: 1,1009) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9202 (0,9084) Euro.