Investing.com - In der US-Wirtschaft sind im Februar deutlich mehr Stellen entstanden als erwartet. Die Regierung in Washington meldete am Freitag in ihrem Arbeitsmarktbericht für Februar 311.000 neue Stellen. Experten hatten mit 205.000 gerechnet. Der Vormonatswert wurde um 13.000 auf 504.000 nach unten revidiert.
Jobgewinne gab es im Februar vor allem im Freizeit- und Gastgewerbe, im Einzelhandel, im öffentlichen Dienst und im Gesundheitswesen. Rückläufig war die Beschäftigung im Informationsbereich sowie im Transport- und Lagerwesen.
Ulrich Wortberg von Helaba Research & Advisory kommentierte: "Der Arbeitsmarkt in den USA ist widerstandsfähig. Zwar hat die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus etwas nachgelassen, von einer Schwäche kann angesichts eines Stellenzuwachses von mehr als 300 Tsd. aber nicht gesprochen werden."
Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent (erwartet 3,4 Prozent). Damit bleibt sie aber auf dem niedrigsten Stand seit rund 50 Jahren.
Die Arbeitslosenquote U6, die mit der Quote der Eurozone vergleichbar ist, erhöhte sich um ebenfalls um 0,2 Prozentpunkt auf nun 6,8 Prozent.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit fiel von herabgesetzten 34,6 auf 34,5 Stunden. Sinkt die Zahl häufiger hintereinander, so kann dies als Anzeichen für eine rückläufige Produktivität und einem niedrigeren Auslastungsgrad der Unternehmen interpretiert werden.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die nicht nur ein guter Signalgeber für zukünftige Ausgaben sind, sondern auch als Inflationsindikator gelten, stiegen um 0,2 Prozent im Monatsvergleich (erwartet 0,3 Prozent). Die Jahresrate erhöhte sich von 4,4 Prozent auf 4,6 Prozent zurück. Erwartet wurden hier 4,7 Prozent.
Die US-Notenbank will den Arbeitsmarkt mit ihrem aggressivsten Zinserhöhungszyklus seit den 1980er Jahren bremsen, um das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale zu bannen. Noch deuten die Daten aber auf einen anhaltend robusten Jobmarkt hin. Die nächste Fed-Entscheidung fällt am 22. März. Derzeit räumen die Marktteilnehmer einer Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte eine größere Chance ein als einer kleineren um 25 Basispunkte.
Laut Wortberg sollten die "per Saldo soliden Zahlen zum Arbeitsmarkt" die Fed darin bestärken, "weiter an der Zinsschraube zu drehen. Ob es im März zu einem 25er oder 50er Schritt kommen wird, hängt wohl auch von den Inflationszahlen ab, die nächsten Dienstag zur Veröffentlichung anstehen".
von Robert Zach