Düsseldorf (Reuters) - Trotz der nachlassenden Wirtschaftsentwicklung ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland im ersten Halbjahr nochmals gesunken.
Bei den Unternehmen seien die Insolvenzen um 0,4 Prozent auf 9.900 Fälle geschrumpft, teilte die Auskunftsdatei Creditreform am Dienstag mit. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen seien für die meisten Unternehmen und Verbraucher noch günstig gewesen. Der private Konsum und die Baukonjunktur hätten die Konjunktur gestützt. Verstärkt habe sich hingegen der Gegenwind für Industrie und den Außenhandel. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen habe um 2,6 Prozent auf 33.400 abgenommen. Insgesamt sei die Zahl aller registrierten Insolvensfälle um 3,1 Prozent auf 54.300 geschrumpft.
Die Schäden für die Gläubiger sind der Erhebung zufolge um 300 Millionen Euro auf schätzungsweise 14,6 Milliarden Euro gesunken. Auch aufgrund einiger größerer Fälle wie etwa der Fluggesellschaft Germania und des Modehändlers Gerry Weber (DE:GWIG) habe sich die Zahl der bedrohten Arbeitsplätze um 12.000 auf rund 120.000 erhöht. Im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungsektior seien zudem etwas mehr Firmen als im Vorjahreszeitraum pleite gegangen, berichteten die Experten. Im Baugewerbe und im Handel seien die Insolvenzen hingegen weiter rückläufig gewesen.