👀 Aktien-Perlen: Diese unterbewerteten Titel solltest du jetzt auf dem Schirm haben!Unterbewertete Aktien zeigen

UN - Fast 300.000 Rohingyas aus Myanmar geflohen

Veröffentlicht am 10.09.2017, 14:19
© Reuters. Rohingya refugees climb up a hill after crossing the Bangladesh-Myanmar border in Cox's Bazar

Cox's Bazar (Reuters) - Die Flüchtlingszustrom aus Myanmar hält weiter an. In Bangladesch suchten allein in den vergangenen zwei Wochen fast 300.000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya Zuflucht vor den Kämpfen in ihrer Heimat.

Der zuständige Koordinator der Vereinten Nationen (UN), Robert Watkins, rechnete nicht damit, dass die Flüchtlingswelle bald abebben werde. Watkins erklärte in der Nacht zu Sonntag, dass die Hilfsorganisationen vor Ort umgehend 77 Millionen Dollar benötigten. Unterdessen rief die Rohingya-Rebellengruppe Arsa einseitig eine einmonatige Waffenruhe ab Sonntag aus. Damit wollte Arsa nach eigenen Angaben Helfern ermöglichen, auch zu den im Nordwesten Myanmars Verbliebenen vorzudringen. Zunächst war unklar, welche Auswirkungen dies auf die Kämpfe zwischen Rohingya-Aufständischen und dem Militär haben wird.

Auslöser der jüngsten Unruhen waren koordinierte Rebellen-Angriffe am 25. August auf Dutzende Polizeiwachen sowie eine Armeekaserne. Arsa bekannte sich zu den Attacken, die eine große Gegenoffensive der Armee zur Folge hatten. Die Regierung in Rangun stuft Arsa als Terrororganisation ein. Bei den Kämpfen starben bisher mindestens 400 Menschen. Viele Geflohene berichteten von Brandstiftungen und Tötungen in ihrer Heimat. Ganze Dörfer sollen zerstört worden sein. Beobachter sprachen davon, dass die Rohingya aus der Region Rathedaung im Bundesstaat Rakhine bereits vertrieben wurden. Die Vorgänge ließen sich zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

© Reuters. Rohingya refugees climb up a hill after crossing the Bangladesh-Myanmar border in Cox's Bazar

Nun stranden immer mehr Rohingya in Bangladesch, das bereits zuvor Hunderttausende aufgenommen hat. Viele kämen "ohne alles an", sagte Watkins. Zwei Flüchtlingslager in Cox's Bazar im Südosten des Landes stoßen bereits an ihre Kapazitätsgrenzen. Die meisten Ankommenden leiden Hunger sowie Durst und sind traumatisiert. Viele Rohingya sollen sich noch in den teils verminten Bergen auf dem Weg in die Flüchtlingslager befinden.

Hinzu kommen massive Probleme der Hilfsorganisationen vor Ort, durch die es zu Versorgungsengpässen kommt. Das Welternährungsprogramm (WFP) musste seine Arbeit in Myanmar einstellen, da die Organisation nach eigenen Angaben die Sicherheit ihrer Mitarbeiter nicht mehr gewährleisten konnte. Die Regierung und das Militär werfen Hilfsorganisationen vor, die Rohingya-Rebellen zu unterstützen. Nun springt verstärkt das Rote Kreuz ein, um in Myanmar den Menschen zu helfen.

In dem überwiegend buddhistischen Land leben 1,1 Millionen Rohingya. Ihnen wird die Staatsangehörigkeit verweigert, zudem ist ihre Reisefreiheit eingeschränkt. International steigt der Druck auf die Friedensnobelpreisträgerin und de-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, die Gewalt zu beenden. Es wird befürchtet, das Myanmar angesichts der Unruhen Rückschläge beim Übergang von einer langjährigen Militärherrschaft in eine Demokratie erleidet.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.