Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 28. Oktober:
1. Vorläufiger US-BIP im Fokus
Die USA veröffentlichen um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET vorläufige Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal. Für die Märkte besteht ein Abwärtsrisiko, da die Federal Reserve Bank von einem unter den Erwartungen liegenden Wirtschaftswachstum ausgeht.
Der Konsens geht von einem starken Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent im zweiten Quartal auf 2,5 Prozent aus.
Die aktuelle Prognose der Atlanta Fed vom 27. Oktober setzte das Wachstum bei 2,1 Prozent und diejenige der New York Fed vom 21. Oktober bei 2,2 Prozent an.
2. Markterwartungen in Bezug auf Fed-Zinsanhebung könnten sich nach Wachstumszahlen verändern
Fed-Beamte ließen durchblicken, dass eine Zinsanhebung im Dezember vorgenommen werden könnte, wenn sich die Wirtschaft weiterhin positiv entwickelt. Dementsprechend werden die Zahlen am Freitag mit Spannung erwartet.
Die US-Zentralbank hält ihre nächste geldpolitische Sitzung am 1. und 2. November an. Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge wird dieser Möglichkeit lediglich eine 10,3-prozentige Chance eingeräumt.
Die Mehrzahl der Analysten sehen eine Änderung der Geldpolitik in der kommenden Woche aufgrund der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen als unwahrscheinlich an.
Aktuell preisen Fed Fund Futures eine 74,5-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Dezember ein.
3. Zweifel an OPEC-Plan bringen Ölpreise unter Druck
Ölpreise rutschen am Freitag im europäischen Handel ab. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) trifft sich am Freitag zu einer zweitägigen Expertensitzung, bei der die Einzelheiten der endgültigen Vereinbarung über Einfrieren und/oder Drosselungen der Ölproduktion durch die Mitgliedsstaaten ausgearbeitet werden sollen.
Analysten bezweifeln, dass OPEC imstande sein wird, eine wirkungsvolle Vereinbarung über Produktionskürzungen zu verabschieden, da Iran, Irak, Kenia und Libyen – also ein Drittel der Gesamtproduktion des Kartells – nicht daran teilnehmen werden.
Mitglieder der OPEC treffen sich am Freitag. Ebenfalls eingeladene Drittstaaten sollen am Samstag zur Fortsetzung der Gespräche dazukommen. Fokus liegt dabei auf Russland und ob es zu einer Klärung seiner Teilnahmebereitschaft kommen wird.
Das Treffen am Freitag soll die Bausteine der zukünftigen Vereinbarung begründen. Details zu den einzelnen Produktionsquoten sollen bei der offiziellen Konferenz in Wien am 30. November festgelegt werden.
Rohöl-Futures fielen um 09:56 Uhr GMT oder 05:56 Uhr ET um 0,36 Prozent auf 49,54 $. Brent verlor 0,20 Prozent und fiel auf 50,37 $.
4. US-Berichtsaison erreicht ihren Höhepunkt
249 Komponenten des S&P 500 gaben bis Donnerstag ihre Quartalsergebnisse bekannt, damit ist die Berichtsaison zur Hälfte vorbei.
Bislang stiegen den Angaben von The Earnings Scout zufolge die Ergebnisse im dritten Quartal um 6,7 Prozent, Umsätze gingen um 1,6 Prozent hoch.
73 Prozent dieser Unternehmen übertrafen die Gewinnerwartungen, 61 Prozent die Umsatzerwartungen.
Am Freitag handeln die Anleger basierend auf den am Vortag veröffentlichten Ergebnissen. Alphabet (NASDAQ:GOOGL) stieg im nachbörslichen Handel um rund 1 Prozent. Die Google-Holding übertraf sowohl die Umsatz- als auch die Ertragsprognosen.
Amazon.com (NASDAQ:AMZN) dagegen brach am Freitag im vorbörslichen Handel um über 5 Prozent ein. Grund waren enttäuschende Umsatzprognosen für die Feiertagssaison.
Im Laufe des Börsentages konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf Ergebnisberichte von Blue-Chip-Unternehmen Chevron (NYSE:CVX) und Exxon Mobil (NYSE:XOM). Mastercard Inc (NYSE:MA), Hershey Company (NYSE:HSY) und Xerox (NYSE:XRX) berichten ebenfalls vor Börsenbeginn am Freitag.
5. Erwartungen auf Zinsanhebung lösen ein „Blutbad“ bei Staatsanleihen aus
10-jährige US- und Eurozone-Renditen steigen am Freitag auf den höchsten Stand seit Mai. Britische 10-jährige Staatsanleihen verzeichnen den höchsten Monatsanstieg seit Januar 2009. Es ist der zweithöchste Anstieg in über 20 Jahren.
Vor nicht zu langer Zeit erlebten Staatstitel einen Ausverkauf. Die sinkenden Preise erhöhten dementsprechend die Rendite. Ausgelöst wurde der Preisabsturz durch zunehmende Spekulationen auf eine Zinsanhebung der Fed sowie Prognosen über ein Anziehen der Inflation.
US-Treasury-Renditen könnten weiter steigen, wenn das BIP die Konsenserwartungen übertrifft und die Hoffnungen auf eine Anhebung der Zinsen im Dezember festigt.