Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 15. September:
1. Nordkorea schießt eine weitere Rakete ab
Die Nervosität an den Märkten nahm nach Meldungen zu, denen zufolge Nordkorea am Donnerstagabend eine Rakete über Japan in den Pazifik abgeschossen hatte. Es war der zweite Raketenabschuss über japanischem Territorium in nur zwei Wochen.
Als Reaktion bezeichnete Japan Nordkorea als „perspektivlos“ und beantragte eine Notfallsitzung des UN- Sicherheitsrates.
US-Außenminister Rex Tillerson rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, „neue Maßnahmen“ gegen Nordkorea zu ergreifen und blickte dabei insbesondere in Richtung Russland und China. Die zwei Nationen könnten den größten Druck auf das nordkoreanische Regine ausüben.
Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold, dem Yen und dem Schweizer Franken stieg mit den erneuten Spannungen zunächst an, allmählich jedoch kehrte Ruhe an die Märkte zurück und diese Werte mussten die meisten Gewinne wieder abgeben.
2. Aktienkurse weltweit lassen sich nicht vom Raketenabschuss verunsichern
Die globalen Börsen scheinen dem durch das neueste Militärmanöver Nordkoreas ausgeübten Druck standzuhalten und erholen sich von einem früheren Absinken.
In den USA deuten die Kurse am Freitag einen flachen Verlauf mit leichtem Abwärtstrend hin. Die Anleger bleiben vorsichtig. Um 09:51 Uhr GMT oder 05:51 Uhr ET fiel Dow um 4 Punkte oder 0,02 Prozent, S&P 500 um 3 Punkte oder 0,11 Prozent und der Nasdaq 100 um 6 Punkte oder 0,10 Prozent.
In Europa erholen sich die Kurse ebenfalls von der Risikoaversion und steigen von ihrem Intraday-Tief. Die Reaktion deutet darauf hin, dass sich die Märkte langsam an die eskalierenden Spannungen mit Nordkorea gewöhnen. Um 09:53 Uhr GMT oder 05:53 Uhr ET fiel Euro Stoxx 50 um 0,11 Prozent, der DAX um 0,03 Prozent und FTSE 100, gedrückt von drohenden Zinsanhebungen und einem Brand in der U-Bahn von London, um 1,19 Prozent.
Früher am Tag schlossen die Börsen in Asien als Reaktion auf die Meldungen überwiegend tiefer. Chinas Shanghai Composite schloss mit Verlusten von 0,53 Prozent, Japans Nikkei 225 gab Gewinne ab und schloss mit 0,51 Prozent Anstieg.
3. Datenflut während der US-Börsensitzung
Bei der am Freitag anstehenden Datenflut konzentrieren sich die Anleger vor allem auf die vom Handelsministerium um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET veröffentlichten Einzelhandelsumsatzzahlen für August. Die Markteinschätzungen gehen von einem Anstieg um 0,1 Prozent aus. Im Vormonat stiegen die Umsätze um 0,6 Prozent hoch.
Kernumsätze sollen genauso wie im Juli um 0,5 Prozent steigen.
Steigende Umsatzzahlen korrelieren mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum, während sinkende Zahlen ein Anzeichen von schwächelnder Wirtschaft sind. Konsumausgaben machen beinahe 70 % des US-Wirtschaftswachstums aus.
Neben Einzelhandelsumsatzzahlen werden um um 13:15 Uhr GMT (09:15 Uhr ET) und 14:00 Uhr GMT (10:00 Uhr ET) Zahlen zur Industrieproduktion für August und der vorläufige Index für Konsumstimmung der Universität von Michigan für September erwartet.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, fiel um 09:54 Uhr GMT oder 05:54 Uhr ET um 0,16 Prozent auf 91,89.
4. Bitcoin setzt Talfahrt fort, zweite Börse kündigt Schließung an
Bitcoin rutscht am Freitag weiter in den Negativbereich. Geplante Schließungen von Kryptowährungsbörsen in China wirken sich weiter aus.
Ein leitender Beamter der staatlichen Behörde für Internetfinanzen sagte am Freitag, „staatenlose“ digitale Tokens wie Bitcoin stellen eine Gefahr dar, da sie für illegale Aktivitäten verwendet könnten. Stattdessen sollen Regeln aufgestellt werden, die die Entwicklung „legaler“ Digitalwährungen unterstützten.
ViaBTC, eine kleinere Bitcoin-Börse in China, gab am Freitag als zweite Börse des Landes ihre Schließung bis Ende September bekannt.
Als erste Börse schloss BTCChina, eine große Bitcoin-Börse. Ab dem 30. September wird der Handel dort infolge der strengeren Regulierungen eingestellt.
Am am Freitag beträgt der Verlust von Bitcoin fünf Prozent, damit verlor die Digitalwährung seit ihrem Rekordhoch von 4.969,00 $ über 30 Prozent an Wert.
Doch selbst mit diesen Verlusten konnte Bitcoin seinen Wert seit Ende Januar (966,60 $) mehr als verdreifachen.
5. Spekulationen über Zinsanhebungen bringen Cable über 1,35 hoch
Das Pfund durchbricht am Freitag zum ersten Mal seit dem 27. Juni 2016 – nur wenige Tage nach dem Brexit-Votum – die psychologische Schwelle von 1,35. Die Anleger sind überzeugt, dass die die Bank of England zum ersten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise im November ihre Zinssätze anheben wird.
Obwohl die BoE am Donnerstag an der bisherigen Zinssatzhöhe festgehalten hat, deutete der Geldpolitische Ausschuss, dass die Zeit für eine „geringfügige Straffung der Geldpolitik in den kommenden Monaten angebracht sein könnte.“
Mitglied des Ausschusses Gertjan Vliegh bestätigte diesen Zeitrahmen in einer Ansprache am Freitag.
„Bis vor Kurzem war ich der Ansicht, dass Geldpolitik angesichts des bescheidenen Wachstums und des schwachen zugrundeliegenden Inflationsdrucks vor allem geduldig sein müsste.
Doch die durch die Daten reflektierte Entwicklung deutet zunehmend darauf hin, dass wir uns einem Zeitpunkt nähern, an dem die Bank ihre Zinssätze anheben wird müssen,“ so Vliegh.
GBP/USD schnellte um 09:55 Uhr GMT oder 05:55 Uhr ET um 1,33 Prozent auf 1,3574.
Auch eine Explosion in der U-Bahn von London am Freitagmorgen konnten den Aufstieg des Sterlings nicht aufhalten. Britische Anti-Terror-Einheiten befanden sich vor Ort an der U-Bahn-Station Parsons Green, wo es zum Vorfall gekommen war und Premierministerin Theresa May hält um 12:00 Uhr GMT oder 08:00 Uhr ET ein kurzes Briefing.