Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 20. April:
1. Öl erholt sich nach OPEC-Kommentaren
Die Ölpreise steigen am Donnerstag wieder und erholen sich von ihrem schlechtesten Tag seit sechs Wochen. Zuvor gaben führende Ölproduzenten Saudi-Arabien und Kuwait die bisher deutlichsten Signale für eine mögliche Verlängerung des OPEC-Abkommens über Produktionskürzungen.
Es bestehe zunehmender Konsens zwischen Ölproduzenten darüber, dass ihre Produktionsdrosselungen über die ursprünglich geplanten sechs Monate hinaus verlängert werden sollten. Ein Abkommen darüber gebe es allerdings noch nicht, so der saudische Energieminister Khalid al-Falih am Donnerstag.
Der kuwaitische Ölminister Essam al-Marzouq sagte bei derselben Veranstaltung, dass er von einer Verlängerung des Abkommens ausgehe.
Im November vergangenen Jahres beschloss das Kartell zusammen mit unabhängigen Produzenten, darunter Russland, ihre Produktion zwischen Januar und Juni um insgesamt 1,8 Mio. bpd zu kürzen. Die endgültige Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung der Kürzungen über den Juni hinaus wird von dem Ölkartell bei dem offiziellen Treffen am 25. Mai getroffen.
US-Rohöl stieg um 09:40 Uhr GMT oder 05:40 Uhr ET um 40 US-Cents oder 0,8 Prozent auf 51,25 $ pro Barrel. Brent legt um 46 US-Cents zu und erreicht 53,39 $ pro Barrel.
Öl-Futures brachen am Mittwoch um fast vier Prozent ein, nachdem wöchentliche Bestandsdaten aus den USA zum ersten Mal seit Februar einen Aufbau der Benzinbestände belegt hatten.
2. Euro erreicht kurz vor Frankreich-Wahl ein Dreiwochenhoch
Der Euro steigt gegenüber dem Dollar am Donnerstag auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Aktuelle Meinungsumfragen deuten darauf hin, dass der gemäßigte Kandidat Emmanuel Macron aus den Wahlen als Sieger hervorgehen könnte.
EUR/USD steigt um 0,6 Prozent auf 1,0774, den höchsten Stand seit dem 29. März.
Die interaktive Meinungsumfrage von Harris legt nahe, dass 25 Prozent der Wähler beim ersten Wahlgang am Sonntag für Macron stimmen werden. Auf dem zweiten Platz steht Marine Le Pen mit 22 Prozent.
Republikanischer Kandidat François Fillon und der linksextreme Jean-Luc Melenchon teilen sich mit 19 Prozent den dritten Platz.
Auch beim zweiten Wahlgang in zwei Wochen schlägt Macron der Umfrage zufolge Le Pen bequem mit 66 zu 34 Prozent.
Die Anleger fürchten ein Duell zwischen dem linksextremen Jean-Luc Melenchon und Marine Le Pen, der Anführerin des rechtsextremen Front National. Beide Kandidaten wollen die französischen Bürger über die Mitgliedschaft in der EU abstimmen lassen.
3. Geopolitische Sorgen bringen Dollar auf Dreiwochentief
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an einem handelsgewichteten Währungskorb aus sechs anderen Hauptwährungen misst, fällt im US-Morgenhandel um 0,4 Prozent auf 99,52 und den niedrigsten Stand seit dem 28. März.
Geopolitische Bedenken bleiben weiter im Vordergrund, nachdem der US-Außenminister Rex Tillerson am Mittwoch bestätigt hatte, Washington suche nach Möglichkeiten, Druck auf Nordkorea auszuüben.
Nordkoreanische Staatsmedien warnen die USA vor einem „supermächtigen Erstschlag“ und davor „sich nicht mit uns anzulegen“. Die Spannungen zwischen den beiden Nationen nehmen weiter zu.
Die Märkte am Donnerstag warten auf mehrere Wirtschaftsberichte, darunter Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung um 08:30 Uhr ET (12:30 Uhr GMT) und die Erhebung der Philadelphia Fed ebenfalls um 08:30 Uhr ET. Der führende Index für März wird um 10:00 Uhr ET veröffentlicht.
Eine Reihe schwacher Daten zum Arbeitsmarkt, Konsumausgaben und Inflation veranlasste dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge die Marktteilnehmer dazu, ihre Erwartungen in Bezug auf zwei weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr zu überdenken.
4. Aktienkurse weltweit straucheln im vorsichtigen Handel
An der Wall Street deuten die Kurse am Donnerstag einen leichten Aufwärtstrend an. Die Anleger warten auf weiter Geschäftsberichte und beobachten die geopolitischen Spannungen rund um Nordkorea.
Bei Dow 30-Futures zeichnet sich ein Gewinn von 42 Punkten oder 0,2 Prozent ab, S&P 500 steigt um 7 Punkte und Nasdaq 100 legt um 18 Punkte zu.
Vor Börsenbeginn weisen Verizon (NYSE:VZ), Travelers (NYSE:TRV), Blackstone (NYSE:BX), Bank of New York Mellon (NYSE:BK), Imax (NYSE:IMAX), KeyCorp (NYSE:KEY) und Danaher (NYSE:DHR) aus. Visa (NYSE:V) und Mattel (NASDAQ:MAT) berichten nach Börsenschluss.
Die Kurse an den europäischen Börsen suchen nach Orientierung: Germany's DAX steigt um 0,2 Prozent, Londons FTSE 100 fällt um 0,2 Prozent.
In Asien schlossen die Börsen nach einem glanzlosen Tag uneinheitlich: Shanghai Composite verlor weniger als 0,1 Prozent, Nikkei blieb unverändert.
5. IWF-Weltbank-Treffen beginnt
Führungskräfte globaler Finanzorganisationen treffen sich am Donnerstag auf Donald Trumps Gebiet, um seine noch im Entstehen begriffene Handelspolitik weg vom Protektionismus und hin zum freien Handel und globaler Integration zu bewegen.
Die Frühlingsgespräche zwischen dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank bringen die 189 Mitglieder beider Institutionen von Angesicht zu Angesicht mit dem „America First“-Programm des Präsidenten und das nur ein paar Straßen vom Weißen Haus entfernt.
Präsident der Weltbank Jim Yong Kim und geschäftsführende Direktorin des IWF Christine Lagarde stellen sich um 08:45 Uhr ET (12:45 Uhr GMT) bzw. 09:30 Uhr ET (13:30 Uhr GMT) den Fragen der Presse.
Direktor der Bank of England Mark Carney und US-Finanzminister Steve Mnuchin halten im Laufe des Tages ebenfalls Ansprachen.