n (neu: Schlusskurse, Analystenstimme DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi (ETR:SNW) (PSE:PSAN) haben die Evotec-Aktien F:EVT am MIttwoch beflügelt. Die Titel schlossen mit einem Gewinn von 15,69 Prozent auf 3,76 Euro und bauten damit ihre Kursgewinne der vergangenen Wochen aus. Seit Mitte Oktober haben sich die Papiere damit um rund 50 Prozent verteuert.
Im TecDax F:TDXP, der knapp 2 Prozent fester endete, lagen Evotec mit großem Abstand an der Spitze. Gleichzeitig kletterten sie damit auf den höchsten Stand seit Anfang September. Damals hatte ein schwerer Rückschlag in der Diabetes-Forschung die Papiere innerhalb eines Tages um bis zu 25 Prozent einbrechen lassen.
EVOTEC SOLL MINDESTENS 250 MIO EURO IN 5 JAHREN ERHALTEN
Laut Evotec werden beide Unternehmen bei ausgewählten präklinischen Entwicklungsprojekten zusammenarbeiten. Der Fokus liege hierbei zunächst auf der Krebsforschung. Sanofi wäre im Erfolgsfall für die klinische Entwicklung und die Vermarktung verantwortlich. Außerdem kauft Evotec den Franzosen eine Forschungsstätte in Toulouse mit mehr als 200 Wissenschaftlern ab.
Schließlich wollen Sanofi und die Deutschen ihre Substanzbibliotheken kombinieren. Evotec will so die Effizienz in der Wirkstoffforschung und der präklinischen Entwicklung steigern. Die Kooperation soll zu garantierten Zahlungen von mindestens 250 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren führen.
COMMERZBANK SIEHT WEITERES KURSPOTENZIAL
Analyst Oliver Metzger von der Commerzbank wertet das Strategiebündnis positiv. Es erhöhe die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der Hamburger und stärke die Basis für weitere Wirkstoffentwicklungen. Er gab aber zu bedenken, dass die Personalkosten stark steigen und verwies auf kulturelle Unterschiede, die die Zusammenarbeit erschweren könnten. Metzger sieht seine optimistische Beurteilung der Evotec-Aktien bestätigt und behielt deshalb seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 4,40 Euro bei.
Der Wermutstropfen dieser Zusammenarbeit sei der Kauf von Sanofis Forschungsstandort Toulouse mit der Übernahme von mehr als 200 Wissenschaftlern, schrieb Analyst Heinz Müller von der DZ Bank. Zudem sieht er in dem noch nicht neu besetzten Posten des Sanofi-Vorstandschefs ein nicht unerhebliches Risiko für die avisierte Kooperation. Vor Bekanntgabe finanzieller Details der Transaktion will Müller an seinen Geschäftsprognosen für Evotec nichts ändern.
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