🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

AKTIE IM FOKUS 3: EADS sehr fest nach gescheiterter Fusion mit BAE Systems

Veröffentlicht am 10.10.2012, 18:17
Aktualisiert 10.10.2012, 18:20
(Neu: Schlusskurse, Analystenkommentare von S&P Equity)

PARIS/FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die EADS-Aktien haben am Mittwoch kräftig von der gescheiterten Fusion mit BAE Systems profitiert. BAE dagegen zählten im Londoner Footsie zu den größeren Verlierern.

In Paris verteuerten sich die Anteile an dem französisch-deutschen Luft- und Raumfahrtkonzern bis Handelsschluss um 5,29 Prozent auf 27,48 Euro. Im MDax legten sie um 5,02 Prozent auf 27,38 Euro zu. Der französische Cac 40 verlor zugleich 0,50 Prozent, während der deutsche Index mittelgroßer Werte um 0,36 Prozent stieg. Die BAE-Aktien gaben in London 0,80 Prozent auf 322,80 Pence ab. Der FTSE 100 sank zugleich um 0,58 Prozent.

Wie beide Konzerne an diesem Tag informierten, ist die geplante Fusion endgültig gescheitert. Die Pläne würden nicht weiterverfolgt, hieß es. Beide Unternehmen hätten an die industrielle Logik der Verbindung geglaubt, aber die Interessen der beteiligten Parteien hätten nicht in Einklang gebracht werden können. Wie bereits am Dienstag aus Kreisen, die in die Gespräche eingebunden waren, berichtet wurde, scheiterte der Deal am Widerstand der Politik.

HÄNDLER SEHEN IHRE AUSSAGEN VOM VORTAG BESTÄTIGT

Händler sahen sich nun in ihren bereits am Vortag getroffenen Aussagen bestätigt, dass nach dem Scheitern der Fusion spekulative Positionen aufgelöst wurden; und zwar zugunsten von EADS und zu Lasten von BAE. So sagte einer von ihnen etwa: 'Viele Anleger haben angesichts des geplanten Umtauschverhältnisses EADS-Aktien verkauft und stattdessen BAE Systems gekauft - diese Positionen werden nun wohl zumindest zu großen Teilen wieder aufgelöst.' Nachdem US-Anleger am Nachmittag verstärkt an den Markt gekommen seien, habe dies die EADS-Aktie nochmal über 'Short-Squeezes' beflügelt. Das bedeutet, dass die Aktien zuvor leer verkauft wurden, da auf fallende Kurse spekuliert wurde, und nun die offenen Positionen wieder glattgestellt werden mussten, um Verluste zu begrenzen.

Analyst Johnson Imode von S&P Equity kommentierte, dass der Zusammenschluss eher ein 'Muss' für BAE gewesen sei als für EADS. Er verwies dabei auf die starken Auftragseingänge bei EADS sowie die Pläne zu den Produktionssteigerungen bei der Tochter Airbus. Zudem sei der EADS-Aktienkurs seit der Ankündigung der Fusion mit BAE kräftig gefallen. Das gab seines Erachtens die Befürchtungen wider, dass der Zusammenschluss das Management von den Wachstumsplänen für Airbus hätte abhalten können.

Marktstratege Joshua Raymond von City Index sagte: 'Angesichts des Widerstands aus der deutschen Politik ist das Scheitern der Gespräche kein großer Schock. Berücksichtigt man, wie langsam die politischen Mühlen bei der Lösung der Schuldenkrise mahlen, dürfte es kaum überraschen, dass sich die Politik mit ihren Interessen nicht rechtzeitig einigen konnte.'

DZ BANK VOM SCHEITERN NICHT MEHR ÜBERRASCHT

Dass der Zusammenschluss am politischen Widerstand scheitern kann, habe sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet, sagte Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank. Entsprechend sei er nicht sehr überrascht von der Meldung. Diese sei positiv für die Aktionäre von EADS. Er bleibe bei seiner Einstufung 'Buy' mit einem fairen Wert von 35,00 Euro je Aktie.

Ein weiterer Analyst bestätigte, dass ein Scheitern bei EADS zu einer positiven und bei BAE Systems zu einer negativen Kursreaktion führen musste. Viele Investoren hätten nach dem Bekanntwerden der Fusionspläne EADS-Aktien verkauft, da aus ihrer Sicht das Rüstungsgeschäft im Vergleich zur zivilen Luftfahrt zu stark gewichtet werden würde. Zudem sei das Merger Ratio als nachteilig für EADS gewertet worden, die Übernahme wurde also als zu teuer empfunden. Selbst mit dem Scheitern würde der ursprüngliche Abschlag in Reaktion auf die Fusionspläne bei EADS aber nicht ganz aufgeholt, da die Gefahr zu teurer Zukäufe durch den Luftfahrtkonzern nicht gebannt sei./fat/rum/ck

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.