PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwoch zunächst keine einheitliche Richtung gefunden. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E erholte sich etwas von seinen jüngsten Kursverlusten und legte am Vormittag um 0,09 Prozent auf 3187,16 Punkte zu. Für den Cac-40-Index (PSE:PCAC) ging es dagegen in Paris um 0,20 Prozent auf 4333,76 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) verlor 0,61 Prozent 6697,35 Punkte.
Eine Eskalation im Gaza-Konflikt schiebe derzeit die Konjunkturdaten in den Hintergrund, sagte Marktanalyst Uwe Streich von der LBBW. Positiv wirke indes der Quartalsbericht von Alcoa. Der Alukonzern gab am Vorabend den Startschuss zur Berichtssaison in den USA. Die Bilanz hat laut Streich die Anleger erfreut. Interessant würden am Abend die "Fed Minutes", das Protokoll der vergangenen Notenbanksitzung. Börsianer blicken auch auf den portugiesischen Rentenmarkt, an dem sich die Risikoaufschläge wegen Sorgen um die Banco Espirito Santo ausweiteten.
Telekomwerte stellten mit einem Minus von 0,64 Prozent im Branchenindex Stoxx 600 Telecommunications (DJX:SXKP) den schwächsten Sektor in Europa. Händler konnten bei dünner Nachrichtenlage und relativ geringen Handelsumsätzen keine neuen Nachrichten für die Schwäche verantwortlich machen. Besonders hart traf es die Aktien der Portugal Telecom (PSE:PTCA) mit einem Abschlag von 6,94 Prozent auf 1,97 Euro. Die brasilianische Entwicklungsbank BNDES kritisierte die Gestaltung eines Schuldpapieres, das die Banco Espirito Santo für die Portugiesen ausgegeben hat. Im Stoxx-50-Index zählten Ericsson-Aktien
Stärkster Sektor waren Bankenwerte (DJX:SX7P) und allen voran die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena F:BMPS mit einem Plus von 3,02 Prozent auf 1,40 Euro. Airbus-Aktien F:AIR kletterten in Paris mit 0,20 Prozent ins Plus auf auf 46,95 Euro. Das Papier rückt mit einem Interview der Zeitung "China Daily" mit Airbus-Chef Thomas Enders in den Fokus. Demnach sollte die Nachfrage aus China im kommerziellen Flugzeugbereich weitere 20 Jahre wachsen und mit der Nachfrage aus den USA gleichziehen. Einem Händler zufolge wird ein weiter starkes Wachstum bereits erwartet. Die Aussagen seien nicht kursrelevant, sagte ein Händler.