FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Aktienindizes dürften am Dienstag zunächst kaum vom Fleck kommen. Der X-Dax F:DAX als Indikator für den deutschen Leitindex stand knapp eine Stunde vor Börsenstart 0,20 Prozent höher bei 9853 Punkten. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) gewann seit dem Handelsschluss am Montag 0,28 Prozent.
Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG kann keine starken Marktimpulse erkennen. Im weiteren Handelsverlauf könnten aber Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Bisher sind die Signale von der Makroseite positiv: Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft - dokumentiert am Einkaufsmanagerindex - hat sich im Juni verbessert. Allerdings könnte die von der ukrainischen Regierung beendete Waffenruhe auf die Stimmung drücken, sagte Marktexperte Dirk Gojny von der National-Bank.
BILFINGER NACH GEWINNWARNUNG UNTER DRUCK
Unter den Einzelwerten dürften Bilfinger-Aktien (ETR:GBF) nach gesenkten Gewinnzielen des Bau- und Dienstleistungskonzern im Mittelpunkt des Interesses stehen. Im vorbörslichen Handel verloren die Titel bei Lang & Schwarz (L&S) zuletzt mehr als sechseinhalb Prozent. Wie Bilfinger am Montagabend ankündigte, dürfte das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) 2014 bei 380 bis 400 Millionen Euro liegen. Bisher hatte der Konzern damit gerechnet, 2014 bei deutlich mehr als den 2013 erzielten 419 Millionen Euro zu landen. Es wäre für Vorstandschef Roland Koch an der Zeit gewesen, zu liefern. Stattdessen habe er eine harsche Gewinnwarnung noch unter der Konsensschätzung abgegeben, kommentierte ein Händler am Morgen.
Die Aktien von Rhön-Klinikum (ETR:RHK) fielen bei L&S um annähernd zwei Prozent. Der Medizinkonzern Fresenius (ETR:FRE) verkauft seine Beteiligung von fünf Prozent an dem Klinikbetreiber. Die 6,9 Millionen Aktien werden in einer Spanne von 23,10 zu 23,50 Euro platziert. Einem Händler zufolge kommt der Verkauf nicht überraschend. Eine etwaige Kursschwäche betrachtet er als Kaufgelegenheit.
Dagegen knüpften die Papiere von Borussia Dortmund BVB F:BVB an ihren starken Wochenauftakt an und verteuerten sich bei L&S um weitere 1,76 Prozent. Laut "Handelsblatt" will Puma nach Evonik (ETR:EVK) nun auch noch bei dem Fußball-Bundesligist als Investor einsteigen. Derzeit liefen Verhandlungen zwischen dem einzigen börsennotierten Fußballverein Deutschlands und dem Sportartikelhersteller, berichtete die Zeitung vorab. Der Verein will sich über einen kleinen Kreis strategischer Investoren mehr Geld für die Jagd auf den Konkurrenten FC Bayern besorgen. Börsianer reagierten positiv.