FRANKFURT (dpa-AFX) - Börsianer erwarten am Montag einen ruhigen Start in eine geschäftige Woche am deutschen Aktienmarkt. Sie wird durch den Feiertag zum 1. Mai am Donnerstag unterbrochen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (ETR:DAX) stand knapp eine Stunde vor dem Handelsstart 0,13 Prozent höher bei 9414 Punkten. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) signalisierte für den Leitindex der Eurozone eine um 0,19 Prozent festere Eröffnung.
Grundsätzlich bewegten sich die Märkte weiter aufwärts und nach dem Rückschlag zum Ende der Vorwoche dürfte sich der deutsche Markt stabilisieren, sagte Marktstratege Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Im Fokus bleibe aber die Unsicherheit über eine weitere Eskalation in der Ukraine, die Aufwärtschancen limitiere. Die Vorgaben geben zunächst keinen starken Impuls: Der Future auf den Dow Jones Industrial (DJI:DJI) bewegte sich unter dem Strich seit dem Xetra-Schluss am Freitag nur wenig. Die asiatischen Börsen gaben am Morgen etwas nach. Erlam rechnet insbesondere in der ersten Tageshälfte mit ruhigem Handel ohne wichtige Daten auf der Agenda.
BAYER UND SIEMENS IM FOKUS
Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke auf Quartalszahlen und Berichte über einen möglichen Portfolioumbau bei Bayer (ETR:BAYN). Das Unternehmen übertraf Analysten zufolge die Gewinnerwartungen des Marktes. Daneben steht ein Medienbericht über einen möglichen Verkauf des zuletzt schwächelnden Kunststoffgeschäfts im Fokus. Damit könnten sich die Leverkusener stärker auf das gut laufende Pharmageschäft fokussieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Als negativ wertete ein Börsianer allerdings einen möglichen Bieterkampf mit dem britischen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser (FSE:3RB)
Siemens-Aktien (ETR:SIE) büßten bei L&S 0,61 Prozent ein. Der deutsche Elektrokonzern greift in den Übernahmepoker zwischen dem US-Rivalen General Electric (GE) NYS:GE und dem französischen Konkurrenten Alstom (PSE:PALO) ein. Das Dax-Schwergewicht signalisierte der Alstom-Führung nach eigenen Angaben "Gesprächsbereitschaft über strategische Fragen zukünftiger Zusammenarbeit". Anleger dürften eine Transaktion in diesem Ausmaß zu diesem Zeitpunkt wohl nicht begrüßen, sagte ein Händler.
UMSTUFUNGEN BEWEGEN MUNICH RE UND HANNOVER RÜCK
Auch Analystenkommentare sorgten vorbörslich für Bewegung. Die Aktien der Munich Re (ETR:MUV2) verbilligten sich um 0,79 Prozent, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs ihre Kaufempfehlung für die Papiere des Rückversicherers kassiert hatte. Für die Anteilsscheine des Wettbewerbers Hannover Rück (ETR:HNR1) ging es um 0,89 Prozent nach unten. Merrill Lynch hatte sie auf "Underperform" abgestuft. Die Papiere der Deutschen Post (ETR:DPW) litten einem Händler zufolge mit einem Minus von 0,77 Prozent unter einem verhaltenen Kommentar von Barclays.