FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ungewissheit vor der EZB-Zinsentscheidung und dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht hat am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte für wenig Bewegung gesorgt. Der Dax F:DAX kletterte am Nachmittag um 0,15 Prozent auf 9917,49 Punkte nach oben. Er profitierte dabei von positiven Vorgaben aus Asien und den USA, wo Dow Jones und S&P 500 am Vorabend neue Höhen erklommen hatten. Der MDax F:MDAX als Index mittelgroßer Werte gewann 0,21 Prozent auf 16 765,01 Punkten. Der TecDax F:TDXP fiel hingegen um 0,11 Prozent auf 1322,11 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) notierte praktisch unverändert zum Vortagesschluss.
Aktuelle US-Arbeitsdaten sorgten nur kurzfristig für kleinere Ausschläge der Indizes. Wie der Dienstleister ADP mitteilte, stieg die Beschäftigung im US-Privatsektor im Juni um 281 000 Stellen. Das ist der stärkste Zuwachs seit November 2012 und deutlich mehr, als Bankvolkswirte erwartet hatten (+205 000). Der Arbeitsmarktbericht der Regierung, der die Entwicklung breiter abbildet und auch die Beschäftigung im öffentlichen Sektor umfasst, wird feiertagsbedingt bereits an diesem Donnerstag veröffentlicht - ebenso wie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB).
LUFTHANSA WEGEN ANALYSTEN-ABSTUFUNG AM DAX-ENDE
Unter den Einzelwerten standen Lufthansa-Aktien nach einem negativen Analystenkommentar mit einem Minus von rund zweieinhalb Prozent am Dax-Ende. Die britische Bank Barclays hatte die Papiere der Fluggesellschaft von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 21,50 auf 16,00 Euro gesenkt. T-Aktien (ETR:DTE) verloren nach Medienberichten 2,40 Prozent. Demnach hat die US-Wettbewerbsbehörde FTC die Telekom-Tochter T-Mobile US verklagt. Sie soll Kunden Gebühren für Dienste in Rechnung gestellt haben, die diese nicht abonniert hatten.
Rheinmetall-Titel (ETR:RHM) waren aufgrund von Fusionsverhandlungen zweier Wettbewerber aus dem europäischen Rüstungssektor mit rund einem Prozent einer der größten Verlierer im MDax. Deutschlands Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) will mit dem staatlichen französischen Rüstungskonzern Nexter Systems zusammengehen, teilten beide Unternehmen am Dienstagabend mit. Eine Fusion wäre negativ für Rheinmetall, da sie die bisherige Kooperation der Düsseldorfer mit KMW in vielen Bereichen gefährden würde, kommentierte ein Händler.
BILFINGER ERHOLT SICH ETWAS VON KURSEINBRUCH
MDax-Spitzenreiter waren hingegen die Anteilsscheine von Bilfinger, die sich um 2,69 Prozent erholten. Am Vortag waren die Aktien aufgrund einer Gewinnwarnung des Baudienstleisters um knapp 18 Prozent eingebrochen.