FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat nach drei Verlusttagen in Folge am Mittwoch wieder etwas zugelegt. Für den deutschen Leitindex ging es nach einem kurzen Ausflug in die Verlustzone zuletzt um 0,25 Prozent auf 9797,28 Punkte nach oben. Der gute Start in die US-Berichtssaison stützte den Dax, anhaltende Konjunktursorgen jedoch drückten auf die Stimmung.
Die Indizes aus der zweiten Reihe weiteten ihre Vortagesverluste aus: Der MDax F:MDAX büßte 0,21 Prozent auf 16 422,99 Punkte ein, der TecDax F:TDXP fiel um 0,54 Prozent auf 1295,42 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E hingegen kletterte um 0,41 Prozent nach oben.
ANALYST: ANLEGER FÜRCHTEN AUSWEITUNG GLOBALER KONFLIKTHERDE
Der Aluminiumkonzern Alcoa F:AA hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss die Berichtssaison mit einer positiven Überraschung eingeläutet. Alcoa verdiente dank des beschleunigten Konzernumbaus im zweiten Quartal mehr und steigerte auch die Umsätze deutlicher als von Experten erwartet. "Das ist ein gutes Omen für die kommende Berichtssaison", kommentierte ein Händler. Gleichzeitig schränkte er ein, dass die Kursreaktion von Alcoa eher verhalten ausgefallen sei.
Marktanalyst Frank Geilfuß vom Berliner Bankhaus Löbbecke blieb trotz der guten Alcoa-Zahlen skeptisch: Die Anleger fürchteten weiterhin, dass die zahlreichen Konfliktherde in der Welt von Afghanistan über den Irak und Israel bis zur Ukraine die globalen Handelsströme stören könnten. So haben militante Palästinenser im Gazastreifen erneut den Großraum Tel Aviv mit Raketen angegriffen. Zudem belasteten die zuletzt wieder aufgekommenen Zweifel an der Konjunkturentwicklung in Deutschland.
LUFTHANSA KLETTERN AN DAX-SPITZE
Unter den Einzelwerten machten die Aktien der Lufthansa (ETR:LHA) einen Teil ihrer deutlichen Vortagesverluste wieder wett und kletterten an der Dax-Spitze um 2,76 Prozent auf 15,435 Euro nach oben. Die Fluggesellschaft will in den kommenden Jahren ihr Billigangebot ausbauen. Neben der bereits an deutschen Flughäfen aktiven Germanwings soll es weitere Angebote auf europäischer und weltweiter Ebene geben, wie Vorstandschef Carsten Spohr ankündigte. Lufthansa müsse sich an den stark wachsenden Punkt-zu-Punkt-Verkehren beteiligen.
Ansonsten lösten einmal mehr Analystenkommentare deutliche Kursbewegungen aus. So zogen die Papiere der Deutschen Bank (ETR:DBK) im Dax um mehr als ein Prozent an, nachdem die US-Bank JPMorgan die Titel zum Kauf empfohlen hatte. Auf Basis des Kurs/Gewinn-Verhältnisses seien die Titel günstiger bewertet als die anderen europäischen Banken, schrieb Analyst Kian Abouhossein.
Zu den Schlusslichtern hingegen zählten die Anteilsscheine von HeidelbergCement (ETR:HEI), die knapp ein Prozent einbüßten. Nach dem möglichen Verkauf eines Unternehmensbereichs, erschienen Zukäufe wahrscheinlicher als eine Dividendenerhöhung, glaubt Analyst Will Morgan von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Das könnte der Kursentwicklung im Weg stehen.
GERRY WEBER ZIEHEN UM KNAPP FÜNF PROZENT AN
Eine positive Studie der Privatbank Berenberg wiederum bescherte den Anteilsscheinen von Gerry Weber (ETR:GWI1) an der MDax-Spitze ein Plus von knapp fünf Prozent. Der Modekonzern habe erheblichen Spielraum, die Profitabilität zu steigern, schrieb Analystin Anna Patrice.
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---