FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag seine erst am Vortag erreichte Bestmarke nur knapp verfehlt. Mit einem Aufschlag von 0,38 Prozent auf 19.657,37 Punkte ging der deutsche Leitindex ins Ziel. Auf Wochensicht verbuchte er einen Zuwachs von 1,5 Prozent. Eine erneute Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Aussicht auf weitere Verringerungen waren neben teils erfreulichen Quartalsberichten beiderseits des Atlantiks für die Anleger die Hauptargumente für Aktienkäufe.
Das Rekordhoch im Dax steht aktuell bei knapp 19.675 Zählern, damit ist auch die Schwelle der 20.000-Punkte-Marke nicht mehr weit. "Zinsen sinken, Kurse steigen", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, die Entwicklung an der Börse. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen kletterte am Freitag um 0,68 Prozent auf 27.336,34 Punkte nach oben.
Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins angesichts schwächelnder Konjunktur und rückläufiger Inflation erneut gesenkt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Zinssenkungszyklus weitergeht, somit auf der nächsten Notenbank-Sitzung im Dezember die nächste Senkung kommt.
Am Freitag standen auch Konjunkturdaten aus China im Blick. Dort hatte sich das Wirtschaftswachstum weiter abgekühlt, lag aber leicht über den Erwartungen von Analysten. "Der befürchtete Datenschock aus China ist ausgeblieben", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets (LON:CMCX). "Die Zahlen deuten sogar auf eine Stabilisierung der zweitgrößten Volkswirtschaft hin." Infolge der anhaltenden Konjunkturschwäche hatte Chinas Regierung bereits Ende September ein Konjunkturpaket angestoßen. Mögliche Auswirkungen dieser Maßnahme sind in den am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten noch nicht enthalten.